Kostenexplosion bei Hamburger Energienetzen: 18 Millionen Euro Mehrkosten!

Hamburgs Energienetze kündigen nach Kostenexplosionen für Bauprojekte mehr Transparenz an. Steigende Kosten belasten Haushalte.
Hamburgs Energienetze kündigen nach Kostenexplosionen für Bauprojekte mehr Transparenz an. Steigende Kosten belasten Haushalte. (Symbolbild/NAG)

Kostenexplosion bei Hamburger Energienetzen: 18 Millionen Euro Mehrkosten!

Bramfeld, Deutschland - Der Bau von drei großen Projekten der Hamburger Energienetze sorgt für Unruhe, nachdem die Kosten erheblich angestiegen sind. Die Gesamtkosten für den Neubau eines Empfangsgebäudes, eines Parkhauses und eines Mehrzweckgebäudes am Standort Bramfeld steigen um etwa 18 Millionen Euro, was einem Anstieg von rund 33 Prozent gegenüber den ursprünglichen Planungen von 2023 entspricht, berichtet Welt.

Die Hamburger Energienetze haben angekündigt, nach diesen Kostensteigerungen mehr Transparenz und Kontrolle über die Baufinanzen zu gewährleisten. Die Präsentation der neuen Pläne fand unter dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden Alexander von Vogel statt. Die Gesamtkosten für die Projekte steigen von 53,6 Millionen Euro auf 71,3 Millionen Euro, was zum Teil auf steigende Materialpreise, die Gründachpflicht und die Notwendigkeit von Photovoltaikanlagen zurückzuführen ist. Der Eingangspavillon, dessen Kosten von 2,6 Millionen Euro auf 4,3 Millionen Euro angestiegen sind, verzeichnet mit 65 Prozent die größte Steigerung.

Kritik und Reaktionen

Diese Entwicklungen stoßen auf heftige Kritik von verschiedenen Seiten. Der Steuerzahlerbund äußert, dass die Kostensteigerungen von über 17,7 Millionen Euro nicht hinnehmbar seien und dass die Mehrkosten letztendlich von den Hamburger Stromkunden getragen werden müssen. Auch die CDU-Bürgerschaftsfraktion erhebt Vorwürfe wegen unzureichender Planung und Kontrolle, während die AfD eine vollständige Aufklärung der Vorgänge durch den rot-grünen Senat fordert, so CDU Hamburg.

Markus Kranig, energiepolitischer Sprecher der CDU, fordert in diesem Zusammenhang mehr wirtschaftliche Verantwortung in städtischen Unternehmen. Die Argumente für die Kostensteigerungen reichen von Preissteigerungen infolge der Corona-Pandemie bis zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.

Vergleich mit anderen Projekten

Im Vergleich dazu sind andere Bauprojekte in Hamburg, wie die 119 seit 2013 abgeschlossenen Projekte, weitestgehend kostenstabil geblieben. Die Gesamtkosten bewegten sich nur minimal über den ursprünglichen Schätzungen, was ein Durchschnitt von 0,1 Prozent Mehrkosten ausmacht, wie hamburg.de berichtet. Trotz eines Anstiegs der Baupreise von über 30 Prozent in den letzten drei Jahren bleibt die Stadt Hamburg im Investitionsbereich aktiv und plant weiterhin zahlreiche öffentliche Infrastrukturprojekte.

Die Hamburger Energienetze, die 2022 aus der Fusion von Stromnetz Hamburg und Gasnetz Hamburg hervorgingen, versorgen rund 1,4 Millionen Haushalte und Unternehmen und betreiben ein Gasleitungsnetz von 7.800 km sowie ein Stromverteilnetz von 30.300 km. Mit etwa 2.300 Beschäftigten ist das Unternehmen auch am Aufbau eines Wasserstoffnetzes beteiligt.

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OrtBramfeld, Deutschland
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