Kunstmarkt in Deutschland: Besucherzahlen steigen, Umsätze sinken!
Detaillierte Analyse zum Kunstmarkt in Deutschland 2025: Herausforderungen für Galerien, Umsatztrends und kulturelle Bedeutung.

Kunstmarkt in Deutschland: Besucherzahlen steigen, Umsätze sinken!
Es tut sich einiges im deutschen Kunstmarkt – trotz herausfordernder wirtschaftlicher Bedingungen. Eine umfassende Studie des Instituts für Strategieentwicklung (IFSE) beleuchtet die aktuelle Lage der kommerziellen Kunstgalerien in Deutschland und sorgt für Gesprächsstoff. Laut Finestre sull’Arte zeigen die Ergebnisse, dass Galerien zwar kulturell wichtig bleiben, wirtschaftlich jedoch unter Druck stehen.
2024 wurde der globale Kunstmarkt auf geschätzte 57,5 Milliarden US-Dollar beziffert, was einem Rückgang von 12 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch Deutschland trägt einen Teil zu dieser Bilanz bei und hat einen stabilen Marktanteil von 3 %. Die Studie zeigt auf, dass 64 % der Galerien mit über 10 Millionen USD Umsatz Rückgänge verzeichneten. Wohingegen kleinere Galerien mit einem Umsatz von unter 250.000 USD ein Wachstum von 17 % erzielen konnten.
Herausforderungen im Kunstbetrieb
Die Umstände für Galerien sind nicht einfach: Die durchschnittlichen Betriebskosten stiegen um satte 10 % – vor allem durch höhere Personalkosten und Mieten. Damit bleiben viele Akteure auf der Suche nach neuen Einnahmequellen. Der Umsatz im Galeriesektor fiel 2024 auf 34,1 Milliarden USD, was einem Rückgang von 6 % entspricht. Diese Tendenz scheint durch die Aktivität im unteren Preissegment etwas abgefedert zu werden, denn die Zahl der Transaktionen stieg um 3 %.
Besonders interessant ist, dass über 40 % der Käufer 2024 zum ersten Mal bei ihrer Galerie kauften. Das zeigt, dass trotz der Herausforderungen auch neue Kunden gewonnen werden können. Vor diesem Hintergrund bleibt der Primärmarkt für die Mehrheit der Galerien von großer Bedeutung. Insgesamt veranstalteten die Galerien im vergangenen Jahr über 4.000 Ausstellungen und 80 % nahmen an Messen teil, wobei 67 % diesen Veranstaltungen hohe wirtschaftliche Bedeutung beimessen.
Künstler und ihre Werke im Fokus
Ein Blick auf die Künstler selbst: 56 % des Umsatzes 2024 stammen von den drei umsatzstärksten Künstlern, während der Anteil der Künstlerinnen auf 41 % gestiegen ist. Die Kunstgattungen sind vielfältig, wobei Malerei nach wie vor die wichtigste Kategorie bleibt – 97 % der Galerien bieten sie an. Besonders erfreulich ist, dass die Nachfrage nach etablierten Künstlern stabil bleibt, während zeitgenössische Kunst einen Rückgang von 11 % hinnehmen musste.
Die Marktstruktur zeigt sich zunehmend polarisiert und fragmentiert. Besonders kleinere Galerien zeigen sich resilienter und finden Wege, sich in diesen schwierigen Zeiten zu behaupten. So sehen 80 % der Galeristen für 2025 stabile oder sogar verbesserte Verkaufszahlen voraus, trotz der vorherrschenden politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Die Kunstszene in Deutschland hat also ihre Herausforderungen, aber auch Potenzial. Ein spannender Kontext, wenn man bedenkt, dass allein in Deutschland über 700 Kunstmuseen existieren und etwa 30 Millionen Deutsche gelegentlich Museen, Galerien oder Kunstausstellungen besuchen, während rund 2,6 Millionen regelmäßig dabei sind, wie Statista berichtet.
In Anbetracht dieser Entwicklungen bleibt es abzuwarten, wie sich der Kunstmarkt in den kommenden Jahren entwickeln wird. Die Mischung aus wirtschaftlicher Unsicherheit, sich verändernden Kundenbedürfnissen und dem ungebrochenen kulturellen Engagement lässt jedoch Raum für Optimismus.