Kreuzfahrt-Boom in Rostock: 500.000 Passagiere bringen Millionen nach MV!

Rund 500.000 Kreuzfahrtpassagiere erwartet Rostock 2025. Der Kreuzfahrttourismus stärkt die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns erheblich.
Rund 500.000 Kreuzfahrtpassagiere erwartet Rostock 2025. Der Kreuzfahrttourismus stärkt die Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns erheblich. (Symbolbild/NAG)

Kreuzfahrt-Boom in Rostock: 500.000 Passagiere bringen Millionen nach MV!

Rostock, Deutschland - In Rostock wird im Jahr 2025 mit etwa 500.000 Kreuzfahrtpassagieren gerechnet, die aus der ganzen Welt nach Mecklenburg-Vorpommern reisen. Diese Entwicklung bringt frischen Wind in die lokale Wirtschaft und wird als ein wesentliches Standbein von Wirtschaftsminister Wolfgang Blank bezeichnet. In einer aktuellen Studie zur Wertschöpfung durch den Kreuzfahrttourismus, die erstmals in der Region vorgestellt wurde, zeigt sich, dass die Reedereien im Jahr 2023 einen Umsatz von beeindruckenden 149 Millionen Euro generieren konnten. Diese Zahlen sind nicht nur für die Häfen, sondern auch für Parkplatzanbieter, Lieferunternehmen, Gastronomie und Einzelhandel vielversprechend, die insgesamt fast eine Milliarde Euro jährlich umsetzen, wie ndr.de berichtet.

Die Kreuzfahrtbranche hat sich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt und blickt optimistisch in die Zukunft. Die Studie, die im Auftrag des MV Cruise Net durchgeführt wurde, befragte 45 Unternehmen zu den wirtschaftlichen Effekten. Sie zeigt, dass der Kreuzfahrttourismus nicht nur den Hafenbetreibern und Reedereien zugutekommt, sondern auch anderen örtlichen Unternehmen im Dienstleistungssektor. So profitieren Hotellerie, Gastronomie und der Einzelhandel bei jedem Anlauf eines Kreuzfahrtschiffes von den Besuchern, was auch möglich zukünftige Reisen in die Region anstoßen kann, wie der Nordkurier im Detail schildert.

Wirtschaftliche Auswirkungen des Kreuzfahrttourismus

Die Studie schätzt den gesamten Umsatz des Kreuzfahrttourismus in Mecklenburg-Vorpommern auf knapp eine halbe Milliarde Euro pro Jahr. Ein erheblicher Teil davon fließt in Treibstoff, Logistik und Reparaturen. Zudem werden die Beschäftigungseffekte in Unternehmen, die eng mit der Kreuzschifffahrt verbunden sind, auf etwa 2.800 Vollzeitstellen beziffert. Aida Cruises, als größter Anbieter für Hochseekreuzfahrten in Deutschland, spielt hier eine Schlüsselrolle und ist der größte private Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern. Allerdings sind auf den Schiffen vor allem ausländische Arbeitskräfte tätig, was auch die Arbeitsbedingungen und Löhne betrifft, die oft stark schwanken.

Kritische Stimmen zur Kreuzfahrtindustrie weisen jedoch auf die Umweltauswirkungen hin. Viele Kreuzfahrtschiffe werden nach wie vor von Dieselmotoren angetrieben, was hohe Schadstoffemissionen zur Folge hat. Neuere Modelle nutzen zwar Flüssigerdgas, trotzdem bleibt der ökologische Fußabdruck der Schiffe hoch. Beispielsweise speisen sie während der Hafenanläufe oft weiterhin ihre Motoren, was den Klimawandel nicht gerade eindämmt. Wer sich für nachhaltiges Reisen interessiert, findet in der Kreuzfahrtindustrie eine Vielzahl von Herausforderungen, wie auf planet-wissen.de berichtet wird.

Nachhaltigkeit im Kreuzfahrttourismus

Besonders bedenklich sind die hohen CO2-Emissionen, die mit Kreuzfahrten einhergehen. Eine Schiffsreise von Großbritannien nach New York verursacht etwa 9 Tonnen CO2-Äquivalente pro Passagier, im Vergleich dazu verursacht ein Hin- und Rückflug von Düsseldorf nach New York lediglich 2,8 Tonnen. Zudem wird geschätzt, dass bis zu 40% der Kreuzfahrttouristen nicht an Land gehen, was die wirtschaftlichen Vorteile für die angefahrenen Häfen und Städte stark vermindert.

Insgesamt ist der Kreuzfahrttourismus für die Region Mecklenburg-Vorpommern sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung. Während er erhebliche wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, sind die ökologischen Konsequenzen nicht zu vernachlässigen. Angesichts dieser dualen Realität bleibt abzuwarten, wie die Branche Zukunft mit dem Thema Nachhaltigkeit umgeht.

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OrtRostock, Deutschland
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