Krisenherd FDP: Prominente Austritte erschüttern die Partei in MV!
FDP in Mecklenburg-Vorpommern kämpft mit internen Konflikten und Parteiaustritten vor landtagswahl 2026 in Wismar.

Krisenherd FDP: Prominente Austritte erschüttern die Partei in MV!
In Wismar brodelt es gewaltig. Der außerordentliche Parteitag der FDP in Mecklenburg-Vorpommern zeigt deutlich, dass die liberale Bewegung in der Region rockt. Der Landesvorstand hat sich nur knapp mit 49 zu 57 Stimmen gegen einen Abwahlantrag gehalten, was die Spannungen innerhalb der Partei weiter aufzeigt. Prominente Abgänge, wie die von Güstrows Bürgermeister Sascha Zimmermann und Warens Stadtpräsident Toralf Schnur, verstärken die Unsicherheit über die Zukunft der FDP in Mecklenburg-Vorpommern. Diese Informationen liefert die Welt.
Die internen Streitigkeiten drehen sich vor allem um den Führungsstil, die Diskussionskultur und den Umgang mit der AfD. Schnur bringt es auf den Punkt: Man müsse pragmatische Lösungen finden und dürfe die Möglichkeit, 30 bis 35 Prozent der Wählerstimmen zu gewinnen, nicht ausschließen. Diese Sorgen sind vor dem Hintergrund einer geplanten Kandidatenaufstellung für die Landtagswahl am 27. September 2026 besonders relevant, die nun auf Anfang des kommenden Jahres verschoben wurde.
Kurskorrektur erforderlich
Inmitten dieser Krisensituation betont Kai-Uwe Richter die Notwendigkeit, dass die FDP als kompletter Landesverband auftreten müsse. Landesvorsitzender René Domke sagt, trotz der internen Konflikte sei Geschlossenheit und Vertrauen wichtig. Die aktuellen Umfragen zeigen, dass die FDP mit rund 700 Mitgliedern unter der Fünf-Prozent-Hürde liegt, ein besorgniserregender Zustand, der die Partei seit über einem Jahr in Atem hält.
Unter den Mitgliedern ist der Abgang der FDP-Landtagsabgeordneten Sabine Enseleit im September 2024 zur CDU und der Verlust des Fraktionsstatus durch Sandy van Baal im April 2025 nur die Spitze des Eisbergs. Dies hat zur Folge, dass die Liberalen aktuell im Landtag in einer Gruppe organisiert sind, die weniger Rechte hat als eine vollständige Fraktion.
Mitgliederentwicklung und Trends
Doch das Dilemma der FDP ist nicht nur lokal. Auch bundesweit sieht es nicht rosig aus, wie die Bundeszentrale für politische Bildung berichtet. Die FDP hatte 1981 mit 86.073 Mitgliedern ihren Höchststand. Seitdem ist die Mitgliederzahl rasant gefallen; aktuell stehen nur noch 77.276 Mitglieder in den Büchern, was einen Verlust von über 54 % seit 1990 bedeutet.
Die allgemeinen Entwicklungen in der politischen Landschaft sind alarmierend. Viele der etablierten Parteien sehen sich einer schwindenden Mitgliederzahl gegenüber. Im Fall der CDU und SPD gab es massive Rückgänge, während die Grünen in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnen konnten. Die AfD hingegen hat seit ihrer Gründung im Jahr 2013 einen Zuwachs auf 30.125 Mitglieder erreicht, was die Polarisation innerhalb der deutschen Parteienlandschaft unterstreicht.
Die FDP wird sich nun intensiv mit Fragen der Zukunftsgestaltung auseinandersetzen müssen. Wie es weitergeht, ist unklar, vor allem, wenn interne Streitigkeiten und öffentliche Wahrnehmung nicht in den Griff bekommen werden. Eine geschlossene Führung erscheint jetzt mehr denn je notwendig, damit die Liberalen nicht im politischen Alltag untergehen.