Kritik an geplanten EU-Förderungen: Bauern in MV fürchten Rückschritt!

Kritik an geplanten EU-Förderungen: Bauern in MV fürchten Rückschritt!

Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern steht vor einem Umbruch. Die geplanten Änderungen im EU-Haushalt, insbesondere bezüglich der Verteilung von Agrarfördermitteln, werfen bei den Landwirten große Bedenken auf. Die EU plant, verschiedene Fördertöpfe zusammenzulegen, was zu unterschiedlichen Bedingungen in den einzelnen Mitgliedsländern führen könnte. Diese potenziellen Wettbewerbsnachteile bereiten den Bauern im Nordosten Deutschlands Sorgen, wie NDR berichtet.

Im Kern des Problems liegt der Vorschlag der EU-Kommission, die milliardenschweren Agrarförderungen mit Fördermitteln aus anderen Politikbereichen zusammenzulegen. Ab 2028 müssen die einzelnen Länder eigene Reform- und Investitionspläne einreichen, wobei sich auch die Förderkriterien ändern könnten. Derzeit gelten einheitliche Vorschriften für alle EU-Länder – eine Regelung, die eventuell in Zukunft nicht mehr gewährleistet ist. Karsten Trunk, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, fordert daher ein eigenständiges, erhöhtes Agrarbudget, um die besonderen Bedürfnisse der Landwirte in der Region zu berücksichtigen.

Änderungen der Fördermittel

Laut den neuen Vorschlägen sollen künftig nur bedürftige Landwirte Fördermittel erhalten, diese sind auf maximal 100.000 Euro pro Betrieb begrenzt. Dies könnte insbesondere größere Betriebe, die in den Osten Deutschlands schauen, benachteiligen. „Es besteht die Weichenstellung, dass die Gemeinschaftsagrarpolitik zugunsten einzelner Länderinteressen aufgegeben wird“, warnt Trunk. Die Sorge vor einer schlechteren Förderung und fehlender Planungssicherheit nimmt unter den Betroffenen zu.

Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Kontext sind die neuen Öko-Regelungen. Ab 2024 werden die Ausgestaltungen der ökologischen Maßnahmen, die für die Agrarförderung entscheidend sind, angepasst. Hierzu gehören auch die Vorschriften zu freiwilligen nicht-produktiven Flächen, die laut landwirtschaft-mv.de mit strengen Auflagen verbunden sind. Pflanzenschutz- und Düngemittel sind hierbei untersagt, und die Auszahlungshöhen variieren stark je nach Größe der Fläche und Art der Flächenbewirtschaftung.

Ökonomische Rahmenbedingungen

Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die im Herzen der europäischen Landwirtschaftspolitik steht, wird fortlaufend an die veränderten Lebensverhältnisse in Europa angepasst. In einer Zeit, in der Herausforderungen wie Globalisierung und Klimawandel zunehmen, wird die gesamte Branche ständig auf die Probe gestellt. Neue Richtlinien sollen nicht nur die Lebensmittelsicherheit und Tierschutz verbessern, sondern auch leistungsstarke, umweltfreundliche Entwicklungen unterstützen.

Direktzahlungen und Förderungen sind ein essentielles Element der GAP. Sie sind an bestimmte Auflagen gebunden, die von den Landwirten eingehalten werden müssen. Die Landwirtschaft muss die Balance zwischen sozialer Verantwortung und wirtschaftlichen Notwendigkeiten finden, während turbulente Märkte die Preisgestaltung beeinflussen. Das ist ein Bereich, der immer im Fokus liegt und für den über 500 Millionen Bürgerinnen und Bürger in der EU ein vielfältiges Nahrungsmittelangebot liefern soll, wie bmel.de hervorhebt.

Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie Mecklenburg-Vorpommern sich in der Agrarwelt behaupten kann. Die Sorgen der Landwirte sind berechtigt – nun gilt es, die richtigen Schritte zu setzen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und Planungssicherheit zu gewährleisten.

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OrtMecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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