Lootboxen gefährden Kinder: MV plant strenge Regeln für Gamer!

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Mecklenburg-Vorpommern startet Bundesratsinitiative zur Regulierung von Lootboxen, um Kinder und Jugendliche besser zu schützen.

Mecklenburg-Vorpommern startet Bundesratsinitiative zur Regulierung von Lootboxen, um Kinder und Jugendliche besser zu schützen.
Mecklenburg-Vorpommern startet Bundesratsinitiative zur Regulierung von Lootboxen, um Kinder und Jugendliche besser zu schützen.

Lootboxen gefährden Kinder: MV plant strenge Regeln für Gamer!

Heute, am 4. November 2025, steht ein Thema im Fokus, das viele Eltern und Jugendliche beschäftigt: Lootboxen in digitalen Spielen. Diese virtuellen Schatztruhen, die Spieler in beliebten Games wie „Fortnite“, „League of Legends“ und „EA Sports FC“ gegen Geld oder Fantasiewährung erwerben können, werden zunehmend als Gefahr für die junge Generation wahrgenommen. MV-Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) sieht dringend Handlungsbedarf und warnt vor den Risiken, die diese Spielmechaniken mit sich bringen. Ihrer Meinung nach ähneln Lootboxen Glücksspiel und können suchttypische Verhaltensweisen fördern.

Christian Krieg, von der Landeskoordinierungsstelle für Sucht­themen in Mecklenburg-Vorpommern, hebt hervor, dass Lootboxen durch den Geldeinsatz und die Zufallsgewinner quasi zwei von drei Kriterien für das Glücksspiel erfüllen. Der Haken: Sie generieren kein echtes Geld, was sie juristisch in einer Grauzone positioniert. Das bedeutet, die aktuellen Gesetze lassen hier eine Lücke, die vor allem Kinder und Jugendliche betrifft.

Regulierungsinitiative auf Bundesebene

Um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen, plant der Landtag von Mecklenburg-Vorpommern eine Bundesratsinitiative zur Regulierung dieser Praxis. Es sollen klare Regeln geschaffen werden, die Kinder und Jugendliche besser schützen. Wie die Ministerin erklärt, könnte eine Altersfreigabe ab 18 Jahren für Spiele mit Lootboxen und eine transparente Offenlegung der Inhalte sowie der Gewinnwahrscheinlichkeiten Diskussionsthemen sein. Diese Ansätze sind dringend notwendig, denn in einer Umfrage der Universität Graz stellte sich heraus, dass über 40% der 10- bis 19-Jährigen in Österreich bereits In-Game-Käufe getätigt haben.

Der grüne Landtagsabgeordnete Pascal Leddin sieht parallel dazu die Möglichkeit, Lootboxen mit Online-Casinos zu vergleichen – sowohl in Bezug auf die Aufmachung als auch hinsichtlich der leichtgläubigen Beeinflussung von Kindern und Jugendlichen. Aktuell wird Glücksspiel in Deutschland vorwiegend auf Länderebene reguliert, jedoch fallen Lootboxen nicht unter die bestehenden Glücksspielgesetze. Hier besteht also Handlungsbedarf.

Internationale Vergleiche und Expertendiskussionen

In anderen Ländern sieht die Sache anders aus: In Österreich wurde festgestellt, dass Lootboxen Glücksspiel darstellen, was bereits zu Rückzahlungen für betroffene Spieler führte. Auch Portugal und Belgien haben den Vertrieb von Spielen mit Glücksspielelementen an Minderjährige eingeschränkt. Eine Fortführung der Diskussion über die Notwendigkeit von Änderungen im Glücksspielstaatsvertrag oder im Jugendschutzgesetz ist ebenfalls angedacht. In Niedersachsen wird aktuell ein Entschließungsantrag beraten, der Prüfaufträge zu diesem Thema formuliert. Der Fachausschuss für Verbraucherschutz wird sich eingehend mit den Details der Regulierung auseinandersetzen.

Abschließend empfiehlt Christian Krieg Eltern, sich intensiv mit den Spielsitzungen ihrer Kinder auseinanderzusetzen und in einen ständigen Austausch zu treten. Die Symptome einer möglichen Spielsucht sind ernst zu nehmen und könnten sich in einem Drang zum Spielen, in Lügen über die Spielzeit oder in innerer Unruhe äußern. Der Bundesrat berät am 21. November über die entsprechenden Regelungen, die möglicherweise für mehr Schutz sorgen könnten.

Die anstehenden Entscheidungen könnten wegweisend dafür sein, wie künftig mit Lootboxen umgegangen wird und wie Kinder besser vor den potenziellen Gefahren im digitalen Raum geschützt werden können. Eltern und Jugendliche stehen nun an einem Scheideweg, und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen weiter entwickeln werden.