120 Jahre Parchimer Krankenhaus: Ein Fest für die ganze Region!

120 Jahre Parchimer Krankenhaus: Ein Fest für die ganze Region!

Parchim, Deutschland - Am 11. Juli 2025 feierte das Parchimer Krankenhaus ein ganz besonderes Jubiläum: 120 Jahre Dienst an den Menschen der Region. Der Festakt fand im Rahmen eines Tags der offenen Tür statt, zu dem nicht nur die Einwohner, sondern auch aktuelle und ehemalige Mitarbeiter eingeladen waren. Bürgermeister Dirk Flörke zog in seiner Ansprache eine eindrucksvolle Bilanz und würdigte die immense Bedeutung des Krankenhauses für die lokale Gesundheitsversorgung. „Das Parchimer Krankenhaus ist ein fester Bestandteil unseres Lebens und ein Beispiel für gelebte Nächstenliebe“, so Flörke.

Die Gründung des Krankenhauses geht auf eine tragische Geschichte zurück. Anna Heucke, die 1895 an Tuberkulose verstarb, bat ihren Vater, die Villa am Wockersee als Krankenhaus bereitzustellen. Ihr Erbe von 10.000 Reichsmark wurde für den Umbau genutzt, und seitdem ist die alte Villa das Herzstück der Klinik, die 120 Jahre später noch immer aktiven Dienst leistet. Seit 1996 gehört die Einrichtung zu Asklepios, einem bedeutenden Betreiber von Krankenhäusern in Deutschland, der das Haus nach der politischen Wende sanierte und modernisierte. Dies zeigt, wie wichtig eine kontinuierliche Anpassung an die aktuellen Bedürfnislagen ist.

Bedeutung für die Region

Landrat Stefan Sternberg betonte in seiner Rede die entscheidende Rolle des Krankenhauses, insbesondere in ländlichen Gebieten, wo der Zugang zu medizinischer Versorgung oft eingeschränkt ist. „Die Notfallversorgung muss gesichert sein“, erklärte Sternberg. In ländlichen Regionen wie Parchim sind die Wege zum Arzt lang, und die Versorgungssituation ist oft nicht mit städtischen Standard zu vergleichen. Geringe Bevölkerungsdichte und eine höhere Krankheitslast, insbesondere durch das Altern der Bevölkerung, prägen die Herausforderungen vor Ort. Hier ist das Parchimer Krankenhaus als vertrauensvolle Anlaufstelle von wesentlicher Bedeutung.

Dr. Dierk Werner, der ärztliche Direktor der Klinik, unterstrich zudem die Dringlichkeit, medizinischen Nachwuchs in der Region auszubilden, um die Fachkräfte von morgen zu sichern. Mit einem Durchschnittsalter von 35 bis 40 Jahren bei den Facharzt-Absolventen ist das Potenzial für künftige Ärzte groß – jedoch gilt es, diese Talente auch langfristig an die Region zu binden.

Überregionale Herausforderungen

Die Diskussion um den ländlichen Raum beschränkt sich nicht nur auf Parchim. Wie auf der Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung aufgezeigt wurde, ist die medizinische und pflegerische Versorgung im ländlichen Raum ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge. In vielen ländlichen Gebieten gibt es nur wenige Gesundheitsversorgungseinrichtungen, was die Erreichbarkeit wichtiger Fachärzte und spezialisierter Leistungen erschwert. Oftmals müssen Patienten weite Strecken zurücklegen, um die notwendige ärztliche Hilfe zu erhalten. Innovative Versorgungskonzepte sind gefordert, um die bestehenden Lücken zu schließen und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.

Die Bemühungen um die Verbesserung der Gesundheitsversorgung auf dem Land müssen auch die Kooperationen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung berücksichtigen. Dabei sind telemedizinische Angebote ein vielversprechender Ansatz, Elektronische Patientenversorgung wird zur Norm, und mobile Dienstleister könnten direkt zu den Patienten fahren. Der Weg hin zu einer integrierten medizinischen Versorgung ist wichtiger denn je.

Der Tag der offenen Tür im Parchimer Krankenhaus war nicht nur eine Feier, sondern auch ein Hinweis auf die Herausforderungen und Perspektiven, die noch vor uns liegen. Mit einem guten Händchen und innovativen Ideen wird das Krankenhaus sicher auch die nächsten 120 Jahre erfolgreich für die Menschen der Region da sein.

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OrtParchim, Deutschland
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