Achtung Wild! Landkreis ergreift Maßnahmen gegen tödliche Unfälle

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Ludwigslust-Parchim kämpft gegen Wildunfälle. Neue Maßnahmen zielen auf Sicherheit für Autofahrer in besonders gefährdeten Regionen.

Ludwigslust-Parchim kämpft gegen Wildunfälle. Neue Maßnahmen zielen auf Sicherheit für Autofahrer in besonders gefährdeten Regionen.
Ludwigslust-Parchim kämpft gegen Wildunfälle. Neue Maßnahmen zielen auf Sicherheit für Autofahrer in besonders gefährdeten Regionen.

Achtung Wild! Landkreis ergreift Maßnahmen gegen tödliche Unfälle

Herbstzeit ist bekanntlich Erntezeit – aber auch die Zeit, in der Wildunfälle rasch zunehmen. Diese Gefahr ist auch im Landkreis Ludwigslust-Parchim vorherrschend, wo das Wildproblem besonders an der B321 zwischen Bandenitz und Hagenow auftritt. Heute, am 30. September 2025, hat das svz.de darüber berichtet, dass jeder zweite Unfall im besagten Landkreis ein Wildunfall ist. Mit einer alarmierenden Anzahl von 32.297 Wildunfällen zwischen 2015 und Ende 2024, darunter zwei mit Todesfolge, ist Handlungsbedarf angesagt.

Um die Situation zu verbessern, wurden neue Maßnahmen eingeführt. Große „Achtung Wild“-Tafeln und „Wildunfall-Dreibeine“ sollen die Autofahrer sensibilisieren und auf die Gefahren hinweisen, die vor allem in der Dämmerung und nachts auftreten. Solche Schilder finden sich nicht nur an der B321, sondern auch an weiteren gefährdeten Stellen wie der B104 zwischen Cambs und Weitendorf sowie der L05 von Wittenburg nach Boddin und der B192 von Goldberg nach Neu Poserin. Auch die L037 bis zur Kreisgrenze wird verstärkt in den Fokus genommen. Diese Initiativen zielen darauf ab, das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer zu schärfen und Unglücke zu vermeiden.

Statistische Einblicke und geplante Maßnahmen

Die Zahlen sprechen für sich: Durchschnittlich ereigneten sich in den letzten Jahren 3.230 Wildunfälle pro Jahr, darunter 35 Schwerverletzte und 271 Leichtverletzte. Dies zeigt, dass Wildtiere, insbesondere Rothirsche, die bis zu 350 Kilogramm wiegen können, eine nicht zu unterschätzende Gefahr im Straßenverkehr darstellen. Ein wesentliches Ziel der neuen Strategie ist daher eine gezielte Geschwindigkeitsreduktion auf den betroffenen Straßen, die oft an Wälder oder Felder grenzen.

Die geplanten Maßnahmen beinhalten auch verstärkte Geschwindigkeitskontrollen und Verkehrsüberwachungen auf gefährdeten Strecken. Dies soll nicht nur die Fahrgeschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer dokumentieren, sondern auch den Erfolg des neuen Projekts zur Reduzierung von Wildunfällen evaluieren.

Ein weiterer Aspekt, der zur Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen kann, ist die Erhebung von Wildunfalldaten, wie sie auch in Baden-Württemberg durchgeführt wird. Dort setzt man auf ein zentrales System, in dem Daten zu Wildunfällen sowohl mit als auch ohne Personenschäden erfasst werden. Diese Daten sollen dazu dienen, spezifische Empfehlungen für eine effektivere Wildunfallprävention zu entwickeln.

Risikofaktoren im Blick

Der Herbst gilt als besonders risikobehaftete Zeit, in der Wildtiere häufiger auf den Straßen unterwegs sind. Laut dem Verbraucherschutzforum sind vor allem Straßen, die durch bewaldete Gebiete führen oder in der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen, gefährdet. Daher wird Autofahrern geraten, besonders in der Dämmerung, langsamer zu fahren und verstärkt auf wildlebende Tiere zu achten.

Die fortwährende Analyse und Identifikation von Hauptunfallstrecken, wie sie in Baden-Württemberg bereits erforscht wird, sind ebenfalls entscheidend. Hier finden sich etwa 421 Strecken, die als besonders problematisch identifiziert wurden. Solche Daten sind wichtig, um wirksame Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Über 76.000 Wildunfalldaten stehen allein für die letzten Jahre zur Auswertung bereit und zeigen, dass eine effiziente Prävention auf fundierten Statistiken basieren muss.

Insgesamt ist es klar, dass sowohl präventive Maßnahmen als auch eine verbesserte Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer nötig sind, um die Wildunfallzahlen langfristig zu senken. Der Herbst ist für viele eine der schönsten Jahreszeiten, aber auch eine Zeit, die erhebliche Risiken birgt – daher heißt es: Be cautious and stay alert!