Kulturenbrücke in Hagenow: Schlüssel zur Integration von Migranten!

Kulturenbrücke in Hagenow: Schlüssel zur Integration von Migranten!

Hagenow, Deutschland - In Hagenow hat sich in den letzten zwölf Monaten ein bemerkenswertes Zentrum etabliert: die Kulturenbrücke. Dieses internationale Begegnungszentrum ist ein wahrer Anlaufpunkt für Migranten aus verschiedenen Ländern, vor allem aus Syrien und der Ukraine. Es bietet alles von Beratung über ein offenes Café bis hin zu ehrenamtlicher Hausaufgabenhilfe für die Kinder von Asylbewerbern und eine Vielzahl an Kursen und Veranstaltungen. Laut Nordkurier zeigt die Leiterin der Kulturenbrücke, Katja Huenges, auf, dass viele Migranten hoch qualifiziert sind, jedoch ihre Abschlüsse hierzulande oft nicht anerkannt werden.

Politische Unterstützung erhält das Zentrum durch Politikerinnen der Linken, die sich für die gesellschaftliche Bedeutung des Projekts einsetzen. Insbesondere Heike Scholz, Beigeordnete des Landkreises, hebt den wachsenden Bedarf an Fachkräften in Bereichen wie Schulen und im Gesundheitswesen hervor. Um als Quereinsteiger im deutschen Arbeitsmarkt tätig werden zu können, müssen Migranten jedoch einen C1-Sprachkurs absolvieren – ein großer Hürdenlauf, wie Scholz kritisch anmerkt. Aus ihrer Sicht sind die Anforderungen oft übertrieben. Stattdessen schlägt sie vor, Migranten in ihren vertrauten Berufsfeldern einzusetzen, um die Sprachkenntnisse effizienter zu verbessern.

Hürden für die Integration

Die Integration von Geflüchteten gestaltet sich jedoch als äußerst herausfordernd. Deutschland sieht sich nicht nur mit einem Fachkräftemangel konfrontiert, sondern viele Geflüchtete haben auch Schwierigkeiten, in den Arbeitsmarkt einzutreten. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie Mittelrhein-Tageblatt berichtet. Sprachbarrieren, bürokratische Hürden und die langwierige Anerkennung ausländischer Abschlüsse sind allesamt Faktoren, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt extrem erschweren. Oft müssen Migranten monatelang auf einen Platz in einem Sprachkurs warten, da die Wartezeiten für Integrationskurse erheblich sind.

Insgesamt haben seit 2015 rund 50 % der geflüchteten Menschen in Deutschland eine Beschäftigung finden können, doch viele von ihnen arbeiten unter ihrem Qualifikationsniveau. Die Anerkennung der Abschlüsse ist meist ein langwieriger Prozess, der sich über Jahre hinziehen kann. Diese bürokratischen Hürden sorgen dafür, dass praktische Hilfsjobs oft die einzige Möglichkeit bleiben.

Den Wandel vorantreiben

Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, bedarf es schnell umsetzbarer Lösungen: die Einführung flexiblerer Sprachkurse und digitaler Angebote sowie die Vereinfachung der Anerkennungsverfahren und der Arbeitsgenehmigungen sind unerlässlich. Auch die Implementierung von Mentoring-Programmen könnte dazu beitragen, die Praxisintegration schneller und reibungsloser zu gestalten.

Die Abgeordneten Ina Latendorf und Steffi Pulz-Debler erkennen die Dringlichkeit dieser Themen an. Latendorf fordert mehr Gelegenheiten für Begegnungen zwischen Ausländern und Deutschen, um den Dialog zu fördern. Pulz-Debler weist hingegen darauf hin, dass nicht alle Deutschen am interkulturellen Austausch interessiert sind, und betont, wie wichtig es ist, Migranten durch Schulen, Sportvereine und kulturelle Einrichtungen in die deutsche Lebensart einzuführen.

Insgesamt zeigt sich: Mit einem offenen Blick und innovativen Ansätzen lässt sich der Weg für eine erfolgreiche Integration von Migranten in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt ebnen. Die Kulturenbrücke in Hagenow könnte hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen.

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OrtHagenow, Deutschland
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