Skandal bei Edeka: Greenpeace blockiert Fleischwerk in Lüttow-Valluhn

Skandal bei Edeka: Greenpeace blockiert Fleischwerk in Lüttow-Valluhn
Lüttow-Valluhn, Deutschland - Der Protest von Greenpeace gegen die Praktiken im Fleischwesen nimmt immer wieder neue Formen an. Am 26. Juni 2025 kamen 35 Aktivisten der Umweltschutzorganisation vor dem Edeka-Fleischwerk in Lüttow-Valluhn, im Landkreis Ludwigslust-Parchim, zusammen. Im Fokus der Aktion stand ein 115 Meter langes Banner mit den markanten Worten „Tierleid“ und „Klimazerstörung“, das eindrucksvoll die Aufmerksamkeit auf die Probleme in der Fleischproduktion lenken sollte. Nach Angaben von NDR wird Edeka vorgeworfen, mit seinem Billigfleisch-Angebot zur Zerstörung von Umwelt und Tierschutz beizutragen.
Die vorübergehende Blockade der Zufahrt zum Fleischwerk sorgte für rege Diskussionen, auch wenn die Polizei vor Ort die Situation als friedlich einstufte. Da die Aktion unangemeldet stattfand, erhielten die Aktivisten Platzverweise, während Ermittlungen wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet wurden. Edeka selbst hat sich daraufhin zu einer Umstellung seiner Produktlinien verpflichtet und angekündigt, ab 2030 nur noch Fleisch aus höheren Haltungsformen zu beziehen.
Tierleid und Umweltbewusstsein
Dieser Protest ist kein Einzelfall. Bereits am 20. Mai 2025 hatten 15 Greenpeace-Aktivisten vor einer Edeka-Filiale in Hamburg auf die Missstände in der Fleischproduktion hingewiesen. Dort klebten sie Fotos von Tieren aus tierschutzwidrigen Haltungen an die Fenster und konfrontierten die Passanten mit dem Slogan „Wir ♥️ Tierleid. Edeka“. Die Bilder stammten von Edeka-Zulieferbetrieben in Schleswig-Holstein und zeigen verletzte oder sogar tote Tiere aus Mastställen, von denen viele die Kette mit Billigfleisch beliefern. Greenpeace fordert von Edeka, das Tierleid endlich zu beenden, und hat einen offenen Brief an den Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa geschickt, der bereits von über 71.000 Menschen unterzeichnet wurde.
Das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen des Fleischkonsums auf das Klima und die Umwelt wächst. Laut Informationen auf umwelt-im-unterricht.de ist der durchschnittliche Fleischkonsum in Deutschland auf erschreckende 60 kg pro Kopf angestiegen – doppelt so viel wie in den 1950er Jahren. Dies verursacht nicht nur große Umweltauswirkungen, sondern hat auch beträchtliche gesundheitliche Folgen. Zudem beklagen Umwelt- und Tierschutzverbände, dass über 80 Prozent des von Edeka verwendeten Fleisches aus tierschutzwidrigen Haltungsformen stammt.
Forderungen und Zukunftsperspektiven
Die Diskussion um den Fleischkonsum in Deutschland wird auch durch politische Initiativen angestoßen. Experten fordern eine Reduzierung des Fleischkonsums sowie eine höhere Besteuerung von Fleischprodukten, um die Verbraucher zu umweltfreundlicheren Alternativen zu bewegen. Derzeit liegt der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für Fleisch bei 7 %, was in der politischen Debatte oft als zu niedrig kritisiert wird. Initiativen zur Förderung pflanzlicher Ernährung gewinnen zunehmend an Bedeutung und bieten sowohl gesundheitliche als auch ökologische Vorteile.
Angesichts der globalen Herausforderungen bezüglich des Klimawandels und der sich ändernden Ernährungsgewohnheiten ist klar: Um die Umwelt zu schützen und Tierleid zu vermeiden, sind grundlegende Veränderungen notwendig. Die Verantwortlichen in der Lebensmittelindustrie, wie Edeka, stehen unter Druck, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und mehr Verantwortung für die Produkte zu übernehmen, die sie anbieten. Das Wohl der Tiere und der Schutz unserer Umwelt sollten an oberster Stelle stehen.
Weitere Informationen zu den Hintergründen des Protestes und den Umweltfolgen des Fleischkonsums finden Sie bei NDR und Greenpeace sowie auf Umwelt im Unterricht.
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Ort | Lüttow-Valluhn, Deutschland |
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