Fritz-Reuter-Museum: Auf dem Weg zum immateriellen Kulturerbe!
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in Stavenhagen wird für das Immaterielle Kulturerbe Deutschlands vorgeschlagen, um die niederdeutsche Sprache zu bewahren.

Fritz-Reuter-Museum: Auf dem Weg zum immateriellen Kulturerbe!
In einer aufregenden Wendung hat die Stadtvertretung von Stavenhagen beschlossen, das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. Und das nicht ohne Grund: das Museum ist ein zentraler Bestandteil der kulturellen Identität der Reuterstadt und beherbergt die umfangreichste Sammlung zur niederdeutschen Literatursprache in Deutschland. Der Antrag wird an das zuständige Kulturministerium in Schwerin gestellt, um diese Anerkennung zu erreichen.
Museumsleiter Torsten Jahn hebt die immense Bedeutung des Museums hervor, insbesondere für die niederdeutsche Sprache. Mit der kürzlichen Eröffnung eines neuen Archivs im Mai hat das Museum seine Position als kulturelles Zentrum weiter gefestigt. Neueste Akquisitionen umfassen die beiden umfangreichsten Sammlungen zu Fritz Reuter aus privatem Besitz, was das Angebot für Besucher:innen noch attraktiver macht.
Kulturelle Höhepunkte und Traditionen
Ein weiteres Highlight sind die jährlichen Reuterfestspiele, die seit 65 Jahren gefeiert werden und weit über die Stadtgrenzen hinaus für Furore sorgen. Im kommenden Jahr steht der Neustart der Festspiele unter dem Motto „Stavenhagen – Eine Stadt spielt Fritz Reuter“. Diese Tradition unterstreicht das Engagement von Stavenhagen, die niederdeutsche Sprache lebendig und relevant zu halten.
Die Stadtverwaltung hat zudem die Initiative ergriffen, gemeinsam mit dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum und dem Beirat für Kunst und Kultur die Antragstellung voranzutreiben. Dies ist ein wichtiger Schritt, da jedes Bundesland jährlich vier Vorschläge für das immaterielle Kulturerbe einreichen kann. Umso mehr freut es die Verantwortlichen, dass das Museum in diesem Rahmen eine so bedeutende Rolle spielt.
Ein Teil des großen Ganzen
Das immaterielle Kulturerbe umfasst in Deutschland eine breite Palette an Traditionen. Von den Bräuchen des Rheinischen Karnevals bis hin zu den Passionsspielen von Oberammergau – das Erbe ist vielfältig. Das bundesweite Verzeichnis umfasst bereits 144 Einträge, und es wird stetig daran gearbeitet, diese kulturellen Schätze zu bewahren und weiterzugeben. Im Sinne eines lebendigen Erbes sind die Kriterien für die Aufnahme streng, dabei wird besonders auf die „nachweisbare Lebendigkeit“ und die „kreative Weitergabe“ geachtet, was das Engagement der Stadt Stavenhagen umso wichtiger macht.
Allem voran steht der Einsatz für die niederdeutsche Sprache und Kultur, die durch Projekte wie die „Straße des Niederdeutschen“ gefördert werden. Diese Initiative setzt neue Maßstäbe in der Kulturarbeit und wird durch das ESF Plus Programm des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt.
Mit dem geplanten Antrag auf die Aufnahme des Fritz-Reuter-Literaturmuseums in das immaterielle Kulturerbe wird nicht nur die Kultur der Stadt Stavenhagen gewürdigt, sondern auch ein Zeichen für die Bedeutung der niederdeutschen Sprache gesetzt. Schließlich sind es solche kulturellen Traditionen, die unser Erbe prägen und bewahren, und die gesamtdeutsche Kulturlandschaft bereichern – ganz im Sinne von Deutschland‘s Bestrebungen, kulturelle Vielfalt lebendig zu halten.