Taxifahren in der Seenplatte: Teure Zeiten und sinkende Fahrerzahlen!

Taxifahren in der Seenplatte: Teure Zeiten und sinkende Fahrerzahlen!

Mecklenburgische Seenplatte, Deutschland - Das Taxigewerbe in Deutschland erlebt derzeit zunehmende Herausforderungen. Während in städtischen Regionen das Angebot noch floriert, sieht es in ländlichen Gebieten wie der Mecklenburgischen Seenplatte ganz anders aus. Hier hat sich die Situation für Taxiunternehmen dramatisch verschlechtert.

So ist die Anzahl der Taxis in der Region seit vor 20 Jahren um die Hälfte gesunken. Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass zwischen Waren und Neubrandenburg überhaupt kein Taxi-Unternehmen mehr existiert. Das hat Auswirkungen auf die Mobilität der Bewohner, vor allem für chronisch Kranke, die auf Krankenfahrten angewiesen sind. Diese haben oft Schwierigkeiten, ein taxi zu bekommen, besonders in weniger dicht besiedelten Gebieten. „Die Arbeit als Taxifahrer macht kaum noch Sinn“, bringt es Nadja Sabielny, die stellvertretende Verbandsvorsitzende der Taxiunternehmen, auf den Punkt. Die veraltete Tarifstruktur passt nicht mehr zu den realen Kosten, was die Fahrer zu den Miseren zwingt, die auch andere Branchen vor Herausforderungen stellt.

Preiserhöhungen als Lösung?

Angesichts der dauerhaft sinkenden Fahraufträge und den erhöhten Betriebskosten plant der Verband der Taxiunternehmen, im kommenden Jahr neue Tarife mit dem Kreis Mecklenburgische Seenplatte zu verhandeln. Eine Preiserhöhung pro Kilometer steht auf der Agenda. Dieses Vorhaben ist dringend nötig, um die Existenz der Taxiunternehmen zu sichern. In einer Zeit, in der viele Taxifahrer abends oder am Wochenende nur sporadische Fahrten durchführen, entstehen leicht Bedenken über die Nachhaltigkeit des gesamten Sektors.

Die Verhandlungen könnten auch Kostenfaktoren wie den steigenden Druck von Rufbussen und anderen Mobilitätsanbietern als Konkurrenz thematisieren. Viele Taxifahrer spüren, dass ihre Angebote nicht mehr im gleichen Maße gefragt sind, besonders in ländlichen Gebieten.

Der Blick auf das gesamte Gewerbe

Im deutschlandweiten Schnitt gibt es rund 53.500 Taxis, wobei die meisten in Nordrhein-Westfalen untergebracht sind. Das Taxigewerbe in Deutschland umfasst etwa 23.200 Betriebe, wobei Bayern die meisten Taxiunternehmen hat und das Saarland die wenigsten. Von 2009 bis 2019 haben die Erlöse der Branche, die im Jahr 2019 bei etwa 4,86 Milliarden Euro lagen, allerdings stetig zugenommen, was die Suche nach neuen Umsatzquellen in ländlichen Regionen umso wichtiger macht. Die Statista zeigt, dass Taxis nach wie vor ein beliebtes Verkehrsmittel sind, insbesondere für Nachtschwärmer und Besucher, die nach einem feucht-fröhlichen Abend eine sichere Heimfahrt suchen.

Aktuelle Diskussionen unter den Verbänden zeigen, dass es an Unterstützung mangelt. In der neuesten Ausgabe der Taxi Times DACH wird über mögliche Fusionen von Taxi- und Mietwagenverbänden debattiert, um in Zukunft besser auf die Bedürfnisse der vielfältigen Fortbewegungsformen reagieren zu können. Schnellere Anpassungen an die Realität des Marktes scheinen dringend notwendig.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Taxigewerbe in der Mecklenburgischen Seenplatte nicht nur mit internen Problemen zu kämpfen hat: Es stellt sich die Frage, ob eine Preiserhöhung oder neue Tarifverhandlungen eine Lösung für die anhaltenden Herausforderungen bieten können, um letztendlich sowohl den Dienstleistern als auch den Fahrgästen gerecht zu werden.

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OrtMecklenburgische Seenplatte, Deutschland
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