Neuer Lobbyverband für Tourismus in MV: Milliarden-Kontroversen im Hintergrund!

Mecklenburg-Vorpommern gründet zum 1. Oktober 2025 eine neue Tourismus-GmbH zur Neugestaltung des Landestourismus.
Mecklenburg-Vorpommern gründet zum 1. Oktober 2025 eine neue Tourismus-GmbH zur Neugestaltung des Landestourismus. (Symbolbild/NAG)

Neuer Lobbyverband für Tourismus in MV: Milliarden-Kontroversen im Hintergrund!

Rostock, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern tut sich einiges im Bereich Tourismus. Der Landestourismusverband wird zum 1. Oktober 2025 aufgelöst und in eine neue, landeseigene GmbH umgewandelt. Wie NDR berichtete, gab Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) diese Entscheidung bei einem Pressebriefing in Schwerin bekannt. Man möchte damit eine neue Ära im Tourismus für das Bundesland einleiten.

Der Sitz der neuen Tourismusgesellschaft wird in Rostock sein, wo auch der alte Verband ansässig war. Alle Mitarbeitenden des Landestourismusverbandes können ohne Einbußen in die neue Gesellschaft übernommen werden. Besonders im Fokus steht die Sicherstellung einer jährlichen finanziellen Unterstützung von 5,75 Millionen Euro durch das Land, die die Grundlage für eine stabile Arbeit der GmbH bilden soll. Ein Aufsichtsrat unter der Leitung von Wolfgang Blank wird die Geschicke der Gesellschaft lenken, während ein Beirat mit Branchenvertretern die strategischen Entscheidungen unterstützen soll.

Hintergründe der Umstrukturierung

Die Umwandlung des bestehenden Verbandes folgt auf ernsthafte Vorwürfe, die bereits im Februar dieses Jahres laut wurden. Ein beherzter Schritt, wie die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in einem Spitzengespräch in der Staatskanzlei unterstrich, da der Tourismus als Erfolgsgeschichte für MV gilt. Die Vorwürfe betreffen mutmaßliche Bilanzunregelmäßigkeiten und Subventionsbetrug, gegen den der ehemalige Geschäftsführer Tobias Woitendorf seit April ermittelt wird. Er musste seinen Posten unter Druck des Wirtschaftsministeriums räumen, nachdem es zu einer Durchsuchung des TMV-Sitzes in Rostock kam.

Die Staatsanwaltschaft hat sich mittlerweile mit dem Fall befasst und untersucht die eingereichte Anzeige des Wirtschaftsministeriums, die Unstimmigkeiten bei der Abrechnung aufdecken wollte. Nordkurier berichtet, dass der TMV in der Vergangenheit häufig öffentliche Gelder in Höhe von etwa sechs Millionen Euro jährlich erhielt, was für viele Organisierungen in der Branche enorm wichtig war.

Zukunftsvisionen und neue Strukturen

Der Zeitpunkt dieser Umstrukturierung kommt nicht von ungefähr. Nach den zuletzt aufgedeckten kritischen Punkten im Jahresbericht des Landesrechnungshofes bezüglich der Vergütung und der ungenauen Abrechnung von Einnahmen, wurde der Handlungsbedarf klar. Ein Sieben-Punkte-Plan zur Umsetzung der neuen Gesellschaft steht bereits in den Startlöchern und soll den Grundstein für eine transparente und wirksame Finanzierung der neuen GmbH legen. Hierbei ist für die Beschäftigten wichtig, dass ihre Jobs gesichert werden.

Die Verbandsführung, die mit diesen Änderungen konfrontiert ist, hat bereits Bedenken zur Zukunft geäußert und der Landesregierung nahegelegt, entsprechende Schritte einzuleiten. Auf der anderen Seite wird das Wirtschaftsministerium von der CDU-Opposition kritisiert, die ein selbstherrliches Verhalten an den Tag legt, während die Grünen vermuten, dass die Regierung von eigenen Fehlern ablenken möchte. Trotz aller Unsicherheiten blickt die Branche optimistisch auf die kommenden Monate und die neuen Chancen, die die Tourismusgesellschaft bieten könnte.

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OrtRostock, Deutschland
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