Rauchen auf dem Spielplatz: Väter unter Druck – Wer schützt unsere Kinder?
In Nordwestmecklenburg rauchen Eltern oft auf Spielplätzen, während Zigarettenstummel die Umwelt belasten. Ein aktuelles Problem.

Rauchen auf dem Spielplatz: Väter unter Druck – Wer schützt unsere Kinder?
Es ist kaum zu übersehen: Zigarettenkippen sind ein allgegenwärtiges Problem in unserer Umwelt. Egal ob auf Gehwegen, Stränden oder sogar Spielplätzen – die kleinen Stummel hinterlassen ihre Spuren und tragen zum zunehmenden Umweltschutzproblem bei. Der Nordkurier berichtet von einem Vater, der das Rauchen als einen kleinen Genuss im oft hektischen Familienalltag betrachtet. Aber nicht ohne Konsequenzen: Mike, der junge Vater, ist in seiner Wohnung vom Rauchen ausgeschlossen, und auch bei der Arbeit gibt’s kein Rauchvergnügen.
Deshalb verbringt er seine Abende und Wochenenden am Spielplatz, um in Ruhe seine Zigaretten zu rauchen. Achtsam ist er dabei jedoch nicht. Vier bis fünf Zigaretten raucht er hintereinander, nachdem er seinen Platz gewechselt hat – der vorherige war über und über mit Kippen verschmutzt. Eine Mutter machte ihm kürzlich klar, dass er die Kippen in den Sand wirft, wo offensichtlich seine und die Gesundheit vieler anderer Kinder auf dem Spiel steht. Doch das nutzt Mike wenig: „Ich zahle Steuern, ich habe das Recht, zu rauchen“, ist seine empörte Antwort.
Umweltschädliche Hinterlassenschaften
Die traurige Realität zeigen auch die Zahlen: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen zwei Drittel der weltweit gerauchten Zigaretten – jedes Jahr sind das rund 5,6 Billionen – in der Natur. Eine alarmierende Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass Zigarettenstummel nicht nur aus Plastik bestehen, sondern auch mit giftigen Substanzen wie Nikotin und Arsen belastet sind. Die Tagesschau hebt hervor, dass allein ein Zigarettenstummel in einem Liter Wasser innerhalb weniger Tage die Hälfte der Fische töten kann. Und die Gefahr betrifft nicht nur die Tierwelt, sondern auch uns Menschen. Schadstoffe aus den Stummeln gelangen ins Grundwasser und können unsere Trinkwasserqualität gefährden.
Trotz dieser schockierenden Fakten hat Mike wenig Bedenken. Als Vater über die sauberen Spielplätze anzusprechen, fühlt er sich eher provoziert als zur Rücksichtnahme ermutigt. Er plant sogar, die Stadt zu kontaktieren und den Sand austauschen zu lassen. Eine kümmerliche Lösung für ein viel größeres Problem, das uns alle betrifft.
Verantwortung der Hersteller
Die Verantwortung für die weltweit hohen Zigarettenabfälle sehen nicht nur Umweltaktivisten in den Händen der Raucher, sondern auch bei den Herstellern. Der BUND fordert von den Zigarettenherstellern, Öffentlichkeitskampagnen zu Umweltrisiken zu finanzieren sowie geschlossene Aschenbecher an öffentlichen Mülleimern bereitzustellen. Dies könnte eine einfache, jedoch effektive Maßnahme sein, um die Belastung durch achtlos entsorgte Kippen zu reduzieren. Umweltschutz geht schließlich uns alle an.
Wenn jeder Raucher ein klein wenig Rücksicht übt und Zigarettenstummel ordentlich entsorgt – am besten in den Restmüll oder in dafür vorgesehene Taschenaschenbecher –, könnte viel erreicht werden. Bis dahin bleibt die Frage, wie wir bewusstere Entscheidungen für unsere Umwelt treffen können. Es ist ein weites Feld, aber gemeinsam könnten wir einen Anfang machen.