Petition für Windräder im Wald: Bürgermeister fordert Umdenken!

Petition für Windräder im Wald: Bürgermeister fordert Umdenken!

Hohenzieritz, Deutschland - In der Strelitzer Region tut sich etwas in Sachen Windenergie. Der parteilose Bürgermeister von Hohenzieritz, Peter Strobl, hat eine Petition an den Landtag Mecklenburg-Vorpommern gerichtet. Damit fordert er ein Umdenken in der Flächenplanung für Windkraftanlagen. Auf über 20 Arealen in der Region sollen Windräder entstehen, was jedoch in der Gemeinde nicht unumstritten ist. Vor allem, weil auch Flächen mit Schutzstatus betroffen sind, äußert Strobl Bedenken hinsichtlich der historischen Kulturlandschaft der Zentralmecklenburgischen Seenplatte. Diese kulturellen Werte gilt es zu bewahren, ohne dabei die wachsende Bedeutung der Windenergie aus den Augen zu verlieren, wie Nordkurier berichtet.

In seiner Petition betont Strobl, dass die Gemeinde nicht generell gegen Windkraft ist, sondern eine Alternative in Form der Anpflanzung von Windanlagen in Waldgebieten sieht. Diese Idee ist nicht ganz neu, denn in Mecklenburg-Vorpommern gibt es ein Ausschlusskriterium für Flächen mit über 500 Hektar Wald, das in anderen Bundesländern nicht existiert. Das könnte sich nun ändern, wenn es nach Strobl geht: Er plädiert dafür, Monokultur-Wälder für die Windplanung zu öffnen, ohne dabei den Artenschutz und Brandschutz zu gefährden. Pro Windrad müssten etwa 100 Hektar Wald gerodet werden, jedoch könnte sich ein Teil, das heißt rund 50 Hektar, als Mischwald regenerieren.

Ausbau der Windkraft als Schlüssel zur Energiezukunft

Windenergie spielt in Mecklenburg-Vorpommern eine zunehmend zentrale Rolle, nicht nur zur Energiegewinnung, sondern auch zur wirtschaftlichen Stärkung der Region. Bis 2035 verfolgt die Landesregierung das ambitionierte Ziel, den gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen zu decken. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat für 2025 einen Ausbau von 6 Gigawatt Windkraft angekündigt, was etwa 12 Terawattstunden Strom pro Jahr bedeutet. Damit könnte eine unabhängige und nachhaltige Energiezukunft gesichert werden, wie Windcomm hervorhebt.

Die flache Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns wie auch die geringe Bevölkerungsdichte bieten hervorragende Voraussetzungen für Windkraft. Der Ausbau der Windanlagen wird nicht nur die Region ökologisch voranbringen, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig die lokale Wirtschaft boomen lassen. Aktuell beläuft sich die Kapazität der Windenergie auf stolze 3.573 Megawatt durch Onshore-Anlagen, ergänzt durch regionale Offshore-Windparks.

Bürgerbeteiligung: Ein weiterer Schritt zur Akzeptanz

Ein weiteres wichtiges Element im Kontext Windenergie ist das Bürger- und Gemeindebeteiligungsgesetz der Landesregierung. Dieses Gesetz soll dafür sorgen, dass die Bevölkerung stärker in den Prozess einbezogen wird. Anwohner im Fünfkilometer-Radius um Windanlagen haben die Möglichkeit, in Form von Sparbriefen oder Festgeldanlagen an den Gewinnen der Windparks zu partizipieren. Nicht nur minimiert dies das Risiko für private Anleger, sondern sorgt auch dafür, dass ein Teil der Gewinne in der Region bleibt. Die Verzinsung dieser Anlagen liegt in der Regel über den üblichen marktüblichen Sätzen, was das Engagement für die Bürger ansprechender macht, wie die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern erläutert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Windkraft nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Energiepolitik Mecklenburg-Vorpommerns ist, sondern auch eine Chance für die Region darstellt. Es bleibt spannend, wie sich die Petition von Bürgermeister Strobl weiterentwickelt und ob die Idee, Windräder in Waldflächen zu integrieren, in der politischen Landschaft Gehör findet.

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OrtHohenzieritz, Deutschland
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