Rostocker Schifffahrtsmuseum droht das Aus – Was passiert jetzt?

Schifffahrtsmuseum Rostock schließt Ende 2025 aufgrund schwerer Baumängel. Zukunft ungewiss: Sanierung oder Verkauf?
Schifffahrtsmuseum Rostock schließt Ende 2025 aufgrund schwerer Baumängel. Zukunft ungewiss: Sanierung oder Verkauf? (Symbolbild/NAG)

Rostocker Schifffahrtsmuseum droht das Aus – Was passiert jetzt?

Rostock, Deutschland - In Rostock ist der Schiffsverkehr in vollem Gange, doch während die letzten Wellen des Sommers an die Küste branden, wird ein trauriger Abschied in der maritimen Kultur angekündigt. Das alte Schifffahrtsmuseum der Stadt, das über viele Jahre als Informations-, Bildungs- und Begegnungsstätte diente, wird zum Jahresende 2025 schließen. Der zuständige Ausschuss der KOE (Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung) hat sich nun für die Schließung ausgesprochen. Diese Nachricht trifft Menschen, die in Rostock leben, und jene, die regelmäßig das Museum besuchen, wie ein Blitz.

Doch was steckt hinter dieser Entscheidung? Ein kürzlich erstelltes Gutachten hat erhebliche Baumängel und Schäden am Gebäude aufgedeckt. Risse in der Fassade, eine Verformung sowie die Ermüdung tragender Elemente deuten auf eine ernsthafte Gefährdung hin. So sind zahlreiche Wände stark durchfeuchtet, und auch das Dach weist erhebliche Mängel auf. Besonders besorgniserregend ist die Analyse des Brandschutzes, die als fragwürdig eingestuft wird. Der Kiesgrund, auf dem das Gebäude steht, hat die Standsicherheit zusätzlich gefährdet. Um auf diese Risiken zu reagieren, muss ein Ausstellungsraum unverzüglich gesperrt werden.

Ein Ende mit Fragezeichen

Der Betreiber-Verein, die Societät Rostock maritim e.V., steht nun vor der Herausforderung, bis zum 30. November 2025 das Gebäude zu verlassen. Die Zukunft des Schifffahrtsmuseums bleibt ungewiss: Ob das Gebäude saniert oder verkauft wird, steht noch in den Sternen. Die Stadt muss entscheiden, und angesichts geschätzter Sanierungskosten von mindestens 31 Millionen Euro, könnte diese Entscheidung tiefgreifende Auswirkungen auf die lokale Kultur haben.NDR berichtet, dass eine langfristige Nutzung des Hauses in seinem aktuellen Zustand unmöglich ist.

Das Schifffahrtsmuseum hat in den letzten Jahren immer wieder als Ort für maritime Dauerausstellungen und wechselnde Sonderausstellungen überzeugt. Die aktuelle Schau „Von heute auf morgen“ zeigt noch bis zum 26. Juli 2025 eindrucksvolle Fotografien von Manfred Scharnberg, der über 30 Jahre Veränderungen in Mecklenburg-Vorpommern festgehalten hat. Allen Besuchern wird zusätzlich eine Führung durch den Künstler am 21. Juni 2025 um 11 Uhr angeboten, die sicherlich wieder zahlreiche Interessierte anlocken wird.

Kulturelle Vielfalt im Museum

Für kunstbegeisterte Gäste gibt es auch etwas für die kommenden Monate zu sehen: Die Ausstellung „Akt & Landschaft“ von Klaus Ender wird vom 16. März bis 27. September 2025 die Räumlichkeiten beleben, mit einer Vernissage am 15. März 2025 um 16.00 Uhr und einer Finnissage am 27. September 2025 zur selben Zeit. Während der Ausstellung können sogar Bücher und Publikationen von Klaus Ender erworben werden. Außerdem gibt es eine Wanderausstellung zur Geschichte und Zukunft der Wasserfliegerei im Ostseeraum im Untergeschoss, sowie die Dauerausstellung „Erinnerungen an eine verlorene Heimat“ vom Verein zur Erhaltung ostdeutschen Kulturgutes Uetersen-Tornesch e.V. Diese Vielfalt steht nun jedoch vor einer ungewissen Zukunft.

Besucher sollten sich unbedingt beeilen, um noch die Schätze des Museums zu erleben, bevor die Türen für immer geschlossen werden. Allen Interesse sei empfohlen, regelmäßig auf die Webseite der Societät Rostock maritim e.V. zu schauen. Weitere Informationen finden sich auch auf der Seite des Schifffahrtsmuseums selbst, die immer wieder spannende Einblicke bietet: schifffahrtsmuseum-rostock.de. Die maritime Kultur der Stadt liegt den Verantwortlichen am Herzen, und es bleibt zu hoffen, dass eine Lösung gefunden wird, um das historische Erbe zu bewahren.

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OrtRostock, Deutschland
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