Alarm aus der Helios Kinderklinik Schwerin: Qualität in Gefahr!

Alarm aus der Helios Kinderklinik Schwerin: Qualität in Gefahr!
Schwerin, Deutschland - Ein alarmierender Hilferuf schallt aus der Helios Kinderklinik Schwerin. In einem offenen Brief haben sich Ärzte und Pflegepersonal an die Öffentlichkeit gewandt und machen auf massive Sorgen hinsichtlich der Versorgungsqualität aufmerksam, besonders für Frühchen. Immer mehr Beschäftigte fühlen sich durch die gegenwärtige Situation überlastet und wähnen die Sicherheit der medizinischen Betreuung gefährdet. Laut schwerin-lokal.de kritisieren die Mitarbeiter die Entscheidungen der Geschäftsleitung, die durch rigorose Sparmaßnahmen die Versorgung in der Klinik in Frage stellen.
Die Stimme der Betroffenen wird lauter. Mitarbeiter:innen sehen sich in ihrer ärztlichen und pflegerischen Verantwortung nicht mehr ausreichend erfüllt. Sie befürchten, dass der aktuelle Personalschlüssel, der bereits als unzureichend erachtet wird, die Situation noch weiter verschärfen könnte. Dabei wird von Beschäftigten betont, dass es in zwei von drei Stationen der Kinder- und Jugendmedizin bereits mehr Pflegekräfte als im Stellenplan vorgesehen gibt. Dennoch bleibt die Arbeitsbelastung hoch, und die Mitarbeiter fürchten, dass sich diese aufgrund der Abgänge qualifizierten Fachpersonals noch weiter erhöhen wird. Stadtpräsident Sebastian Ehlers (CDU) äußerte dabei scharfe Kritik am Sparkurs des Klinikbetreibers Fresenius.
Ein zentraler Versorgungsstandort in Gefahr
Die Helios Kinderklinik hat nicht nur für Schwerin, sondern auch für die Regionen rund um Stendal, Wismar und Boizenburg eine zentrale Rolle. Die Sorgen der Mitarbeiter sind nicht unbegründet: Viele Familien müssen möglicherweise auf Kliniken in Berlin oder Hamburg ausweichen, sollte sich die Personalsituation nicht umgehend verbessern. Das Gesundheitsministerium von Mecklenburg-Vorpommern plant bereits, Fragen zur Versorgungssicherheit zu stellen, wie schwerin.news berichtet.
Immerhin befindet sich die Klinik in einem finanziell stabilen Umfeld: Im ersten Quartal wurde ein Gewinn von 5,1 Millionen Euro erzielt. Trotz dieser positiven Bilanz stehen Kündigungen bei externen Dienstleistern ins Haus. Aufgaben, die zuvor von externen Kräften übernommen wurden, fallen nun wieder auf das medizinische Personal zurück, was die personellen Engpässe zusätzlich dramatisiert.
Der Fachkräftemangel verschärft die Lage
Der Fachkräftemangel stellt eine große Herausforderung für das deutsche Gesundheitswesen dar. Laut einer Analyse von PwC ist ein angemessenes Gehalt der Hauptanreiz, um neue Fachkräfte in die Pflege zu holen. Mehr als 68 Prozent von potenziellen Bewerber:innen nennen die Bezahlung als entscheidenden Faktor, um in der Branche zu bleiben. Doch aufgrund der aktuellen Situation fühlen sich viele Pflegekräfte durch zusätzliche Pflichten, wie die Essensausgabe und Bettenmachen, weiter belastet, was zusätzlich zu langen Wartezeiten und Frustration bei Patienten führt.
Die Klinikleitung betont zwar, dass keine betriebsbedingten Kündigungen geplant sind, dennoch bleibt die Unsicherheit in der Belegschaft spürbar. Da die Verträge im ärztlichen und pflegerischen Bereich auslaufen und häufig nicht verlängert werden, ist die Frage: Wie kann die Helios Klinik ein gutes Händchen in der Rekrutierung und Bindung ihrer Mitarbeiter:innen beweisen?
In diesem kritischen Moment appellieren die Beschäftigten an die Politik und die Öffentlichkeit, um Unterstützung für die Erhaltung der Versorgungsqualität zu erhalten. Die Situation bleibt angespannt, und das Engagement der Mitarbeiter:innen könnte entscheidend dafür sein, ob die Klinik ihren überregionalen Auftrag auch in Zukunft erfüllen kann.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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