Baustart der Nikolaikirche: Anklam nimmt Abschied vom Alten!

Anklam vollzieht den Umbau der Nikolaikirche zum Museum für Otto Lilienthal, Abschluss 2027. Ministerin absage, Kosten 10,43 Mio. Euro.
Anklam vollzieht den Umbau der Nikolaikirche zum Museum für Otto Lilienthal, Abschluss 2027. Ministerin absage, Kosten 10,43 Mio. Euro. (Symbolbild/NAG)

Baustart der Nikolaikirche: Anklam nimmt Abschied vom Alten!

Anklam, Deutschland - In Anklam wird fleißig an der Umgestaltung der renommierten Nikolaikirche gearbeitet. Der dritte Bauabschnitt ist bereits in vollem Gange und es wird hart daran gearbeitet, den historischen Kirchenbau in ein modernes Museum zu verwandeln. Das Ziel ist es, die Kirche so zu gestalten, dass sie das Otto Lilienthal-Museum beherbergt, das nach Abschluss der Arbeiten seine Pforten öffnet. Die umfassenden Umbaumaßnahmen umfassen unter anderem den Einbau von Emporen als Ausstellungsebenen sowie einen gläsernen Fahrstuhl, sodass der Zugang und die Präsentation der Exponate für alle Besucher:innen erleichtert wird. Insgesamte Kosten für diesen Umbau belaufen sich auf stolze 10,43 Millionen Euro, und die Fertigstellung ist für das Jahr 2027 anvisiert, wie nordkurier.de berichtet.

Die Feier zum Baustart fand am vergangenen Donnerstag statt und war ein wahrhaft festlicher Anlass. Eine Zeitkapsel wurde im Tresor eingeschlossen, um zukünftigen Generationen einen Blick auf die Vergangenheit zu ermöglichen. Leider musste die Kulturministerin Bettina Martin (SPD) kurzfristig absagen, sodass die Landtagsabgeordnete Jeannine Rösler (Die Linke) die Anwesenden mit einem Grußwort begrüßte. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Stadt Anklam für die nächste Ausstellung die dringend nötige Co-Finanzierung des Landes erhalten kann, um die Punkte des Projekts weiterhin abzusichern.

Der große Kontext: Otto Lilienthal

Die Umgestaltung der Nikolaikirche nimmt einen besonderen Bezug zu Otto Lilienthal, der als Wahrzeichen der Luftfahrtgeschichte gilt. Als „Preußischer Ikarus“ oder „Fliegender Mann“ wurde er weltberühmt und gilt als Wegbereiter der Luftfahrt. Seine erste sichere Gleitflugaktion im Jahr 1891 setzte Maßstäbe und wurde von den Wright-Brüdern in den USA aufgegriffen. Das Otto Lilienthal-Museum in Anklam, seiner Geburtsstadt, zeigt dem Publikum die faszinierende Entwicklung der Luftfahrt und die grundlegenden Prinzipien des Fliegens, die Lilienthal maßgeblich beeinflusste, so kulturelle-gedaechtnisorte.de.

Das Museum feierte bereits am 100. Jahrestag von Lilienthals ersten Flügen seine Eröffnung und bietet die größte Sammlung von Rekonstruktionen seiner Fluggeräte weltweit. Hier wird das Thema „Träume vom Fliegen“ lebendig, inklusive einer Vielzahl an fantasievollen, wenn auch oft erfolglosen Flugapparaten. Eine besondere Anerkennung erhielt das Museum mit dem „European Museum of the Year Award – Special Commendation“ im Jahr 1999, als es das erste in der ehemaligen DDR war, das solch eine Auszeichnung erhielt.

Die Herausforderungen und Zukunftsvisionen

Die Arbeiten an der Nikolaikirche sind nur der dritte Bauabschnitt von insgesamt vier, wobei der vierte, der eine neue Kirchturmspitze umfasst, noch nicht finanziert ist. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) plant, im Juli das regionale Informations- und Tourismuszentrum (RITZ) einzuweihen, was dem Projekt zusätzliche Aufmerksamkeit und möglicherweise auch die nötige Unterstützung bescheren könnte. Die Stadt Anklam sieht sich also auf einem guten Weg, ihre kulturellen Schätze, an denen die Geschichte des Fliegens und die Innovationen Ottos Lilienthals fest verankert sind, hervorzuheben.

Die Umbauten an der Nikolaikirche gibt es viel zu tun, und die nächsten Schritte sind entscheidend. Während alle auf den finalen Umbau hinarbeiten, bleibt das Vermächtnis von Otto Lilienthal lebendig und inspiriert die nächste Generation von Flugenthusiasten und Wissenschaftlern.

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OrtAnklam, Deutschland
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