Joanna Lewicka: Neue Schauspieldirektorin in Schwerin begeistert!

Joanna Lewicka wird neue Schauspieldirektorin am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin. Amtsantritt zur Spielzeit 2026/27.
Joanna Lewicka wird neue Schauspieldirektorin am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin. Amtsantritt zur Spielzeit 2026/27. (Symbolbild/NAG)

Joanna Lewicka: Neue Schauspieldirektorin in Schwerin begeistert!

Schwerin, Deutschland - Die Theaterszene in Schwerin darf sich freuen: Joanna Lewicka, eine innovative und kreative Regisseurin, wird ab der Spielzeit 2026/27 die Position der Schauspieldirektorin am Mecklenburgischen Staatstheater übernehmen. Geboren 1980 in Schlesien und aufgewachsen in Baden-Württemberg, bringt sie bereits eine beeindruckende Vita mit, die sie in den letzten Jahren in vielen Ländern durch außergewöhnliche Projekte bekannt gemacht hat. Bis zu ihrem Amtsantritt wird Nina Steinhilber weiterhin die Schauspielsparte leiten, was die Übergangszeit spannend gestaltet.

Lewickas Arbeiten sind nicht nur lokal hoch angesehen. Ihre Inszenierung des „Sommernachtstraums“ mit Gefängnisinsassen und professionellen Schauspielern wurde 2012 in Lublin von der „Gazeta Wyborcza“ zum Kulturereignis des Jahres gekürt. Darüber hinaus führte sie ihre Theaterprojekte und Festivals bis nach Kambodscha, Litauen, Italien, Griechenland, Belarus und in die Ukraine. Für ihre Inszenierung von „Antigone“ am Theater Plauen-Zwickau wurde sie 2022 mit dem Theaterpreis „Der Faust“ ausgezeichnet. Hans-Georg Wegner, Generalintendant des Staatstheaters, findet, dass Lewicka eine „außergewöhnlich spannende Künstlerpersönlichkeit“ ist.

Aktuelle Themen im Theater

Für ihr erstes Stück am Mecklenburgischen Staatstheater könnte Lewicka beabsichtigen, mit Ferdinand Bruckners Werk „Krankheit der Jugend“ zu beginnen. Dieses 1926 veröffentlichte Drama beschreibt eine Generation, die Schwierigkeiten hat, Verpflichtungen einzugehen und stattdessen auf der Suche nach Nähe und Liebe ist. Die Handlung handelt von einer komplexen Beziehung zwischen den Studenten Marie, Petrell, Irene, Desiree und Freder und thematisiert Gewalt, Verführung sowie Machtspiele unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol. Bei einer Feier zur Promotion von Marie gerät die Gruppe in ein emotionales Chaos, das das Suchspiel der Jugend nach Sinn und Halt unterstreicht.

Die Themen von Bruckners Stück sind also aktueller denn je. Lewickas Ansatz, alte wie neue Werke auf frische Weise inszenieren, könnte frischen Wind in die Schweriner Theaterlandschaft bringen. Ihre Erprobung auch in schwierigen sozialen Kontexten lässt erahnen, dass sie bereit ist, Tabus zu brechen und tiefere Fragen der menschlichen Beziehung zu ergründen.

Der Vorsitzende des Mecklenburgischen Staatstheaters könnte mit Lewickas Berufung einen Volltreffer gelandet haben, denn ihre Fähigkeit, sowohl auf emotionaler als auch auf sozialer Ebene zu bewegen, spricht für eine spannende Zukunft. „Krankheit der Jugend“ würde da nur zu gut in ihr Repertoire passen und die Herausforderungen von Intimität und Identität in unserer Zeit beleuchten.

Während wir uns auf den Neuanfang im nächsten Jahr freuen, bleibt abzuwarten, welche kreativen Impulse Joanna Lewicka in Schwerin setzen wird. Sicher ist jedoch, dass sie mit ihrer beeindruckenden Vorgeschichte und ihrem Gespür für komplexe Themen die Zuschauer begeistert und zum Nachdenken anregt.

Für weiterführende Informationen über die Projekte von Joanna Lewicka und ihre Arbeiten, besuchen Sie Süddeutsche und Krankheit der Jugend.

Zusätzliche Einblicke in das Thema erhalten Sie auch über die detaillierte Analyse auf utheses.

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OrtSchwerin, Deutschland
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