Müll-Chaos in Schwerin: Bürger kämpfen gegen wachsende Abfallberge!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

In Schwerin beklagen Anwohner wiederholt Müllberge in Lankow. Trotz schnellem Abtransport wachsen neue Abfallhaufen schnell nach.

In Schwerin beklagen Anwohner wiederholt Müllberge in Lankow. Trotz schnellem Abtransport wachsen neue Abfallhaufen schnell nach.
In Schwerin beklagen Anwohner wiederholt Müllberge in Lankow. Trotz schnellem Abtransport wachsen neue Abfallhaufen schnell nach.

Müll-Chaos in Schwerin: Bürger kämpfen gegen wachsende Abfallberge!

In der Edgar-Bennert-Straße in Lankow ist es wieder einmal soweit: Ein Berg aus Müll türmt sich, und zwar nicht nur kleine Mengen, sondern richtig große Brocken. Alte Sofas, zerbrochene Möbel, Matratzen, Kartons und sogar Kinderwagen landen dort, wo sie nicht hingehören. Die Situation ist alles andere als neu und beschert den Bewohnern regelmäßig Kopfschmerzen. Wie Nordkurier berichtet, erfasst der Wind Plastikfolien, die über Gehwege wehen, während sich in den Ecken Laub und anderer Unrat sammelt.

Das Problem ist schleichend und hartnäckig: Bewohner wie Elke Staudle, die regelmäßig ihre pflegebedürftige Mutter in der Nachbarschaft besucht, haben bislang erfolglos an die Stadt gemeldet, wenn sich solche Müllhalden ansammeln. Meistens kümmert sich die Schweriner Abfallentsorgungs- und Straßenreinigungsgesellschaft (SAS) zügig um die deplazierten Abfälle. Doch kaum ist ein Müllberg beseitigt, entsteht schon der nächste. Betroffene berichten über lange Wartezeiten und unaufhörlich neue Ablagerungen, die sogar Elektrogeräte und Bauschutt umfassen. Rechtlich betrachtet ist dieser Sperrmüll als „wilder Müll“ klassifiziert und kann mit einem Bußgeld geahndet werden, sollte der Verursacher identifiziert werden.

Nachhaltigkeit und Abfallwirtschaft

Die Problematik von wildem Müll ist nicht nur ein lokales Phänomen. Ganz Deutschland kämpft mit Abfallproblemen. Statistiken zeigen, dass im Jahr 2023 etwa 5,9 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle angefallen sind, von denen 99,5 % verwertet wurden, wie das Umweltbundesamt aufzeigt. Die Recyclingquote beträgt für private Haushalte knapp 33 %, was im Vergleich zu gewerblichen Endverbrauchern (39 %) und insgesamt gesehen, zu wünschen übrig lässt. Auch die jährliche Abfallbilanz für Deutschland gibt Aufschluss über die Abfallarten und ihre Verwertung, insbesondere im Bereich der Kunststoffabfälle.

Ein Grund für die erstaunlichen Mengen an Plastikabfällen könnte der Rückgang in der deutschen Kunststoffindustrie sein, die 2023 eine Verarbeitung von 12,8 Millionen Tonnen verzeichnete, was einem Rückgang von 8,5 % im Vergleich zu 2021 entspricht. Währenddessen ist die Menge an Rezyklaten gestiegen, was einen positiven Trend darstellen könnte. Rund 67 % der verarbeiteten Kunststoffe wurden in der Verpackungsindustrie verwendet. Diese Zahlen verdeutlichen, dass da großes Potenzial für Verbesserungen in der Abfallwirtschaft vorliegt.

Aufruf zur Miteinheit

Die Stadt Schwerin ersucht die Bürger, wilde Ablagerungen der Abfallbehörde zu melden, damit die zuständigen Stellen schneller reagieren können. Doch ob diese Maßnahmen tatsächlich wirken, bleibt fraglich. Elke Staudle bleibt skeptisch und fragt sich, ob die Stadt ihr Versprechen ernst nimmt, da sie mehrmals die gleichen Müllberge beobachten konnte. Hier zeigt sich, wie wichtig das Engagement der Bürger ist, um ein Bewusstsein für Müllvermeidung zu schaffen.

Eine Lösung des Problems liegt also nicht nur bei den Behörden, sondern auch bei jeder und jedem Einzelnen von uns. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Straßen sauber bleiben und die Umwelt geschützt wird. Das geht nicht von heute auf morgen, aber ein erster Schritt könnte schon das richtige Verhalten bei der Abfallentsorgung sein.