Streit um LNG-Terminal in Mukran: Umweltschutz fordert mehr Transparenz!
Streit um Genehmigung des LNG-Terminals in Mukran: Umweltschützer kritisieren mangelnde Transparenz und Beteiligung der Öffentlichkeit.

Streit um LNG-Terminal in Mukran: Umweltschutz fordert mehr Transparenz!
In Mukran auf Rügen gibt es derzeit einen hitzigen Streit um die Änderungsgenehmigung für das LNG-Terminal. Laut n-tv stehen die Einwände der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Fokus, die die unzureichende Öffentlichkeitsteilnahme bemängelt. Die Antragsunterlagen, die sich auf über 2.000 Seiten summieren, sind nur in gedruckter Form einsehbar und das auch nur vor Ort in Stralsund und Sassnitz. Laut DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner sei die Möglichkeit zur Einsichtnahme stark eingeschränkt.
Besonders brisant ist die geplante Änderung im ursprünglichen Antrag: Statt wie anfangs vorgesehen eine Landstromanbindung mittels Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zu installieren, will die Deutsche Regas nun Generatoren verwenden, die Strom erzeugen und damit Emissionen verursachen. Diese Entscheidung stößt bei Umweltschützern auf scharfe Kritik. Ergänzend plant das Umweltministerium, das Terminal mit Katalysatoren und Schallschutzvorrichtungen nachzurüsten.
Öffentlichkeit und Transparenz
Ein weiterer Streitpunkt betrifft die Zugänglichkeit der digitalen Antragsunterlagen. Während diese nur den Behörden zur Verfügung stehen, fordern Umweltschützer eine breitere Einsicht für die Öffentlichkeit. Das Umweltministerium weist die Vorwürfe jedoch zurück und betont, dass die Auslegung der Antragsunterlagen in physischer Form erfolgt. Umweltminister Till Backhaus betont, dass Transparenz und Beteiligung im Rahmen der bestehenden Regelungen gewahrt seien.
Die Hintergründe für den Ausbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland sind klar: Ein Rückgang der Gaslieferungen aus Russland nach dem Ukraine-Krieg hat den Bedarf an alternativen Energiequellen erhöht. Wie fr.de berichtet, plant Deutschland bis zu 13 LNG-Terminals, um die Energiesicherheit zu gewährleisten. Dabei spielt amerikanisches LNG eine tragende Rolle als Alternative zu russischem Gas. Schon jetzt stammt 84% des Gases, das in deutschen Terminals landet, aus den USA.
Emissionen unter der Lupe
Allerdings sind die Umweltauswirkungen von LNG nicht zu ignorieren. US-Wissenschaftler Robert W. Howarth warnt, dass die Treibhausgasemissionen von LNG bis zu 274% höher sein können als die von Kohle, was für viele ein schmerzlicher Weckruf ist. Die Emissionen, die beim Fracking in den USA entstehen, tragen maßgeblich zu dieser Problematik bei. Methan, welches zu 38% zu den Emissionen beiträgt, und CO₂ mit etwa 34%, stehen im Fokus der Betrachtung.
Wie die Entwicklung der LNG-Infrastruktur weitergeht, bleibt abzuwarten. Derzeit sind viele Terminals in Deutschland, darunter auch Mukran, nicht voll in Betrieb und arbeiten nur zu 48% ihrer Kapazität, wie Daten aus dem zweiten Quartal 2024 zeigen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Diskussion um LNG nicht nur technische Aspekte umfasst, sondern auch die Frage aufwirft, wie transparent und nachhaltig die Energiewende tatsächlich gestaltet werden kann. Diese Themen werden auch in Zukunft von Bedeutung bleiben, während sich die Märkte und die geopolitischen Rahmenbedingungen laufend verändern.