Heringsdorf fordert neue Umweltprüfung für Swinemünder Hafenbau!

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Heringsdorf fordert eine neue Umweltprüfung für den umstrittenen Containerhafen in Swinemünde. Baukosten: 2,5 Milliarden Euro.

Heringsdorf fordert eine neue Umweltprüfung für den umstrittenen Containerhafen in Swinemünde. Baukosten: 2,5 Milliarden Euro.
Heringsdorf fordert eine neue Umweltprüfung für den umstrittenen Containerhafen in Swinemünde. Baukosten: 2,5 Milliarden Euro.

Heringsdorf fordert neue Umweltprüfung für Swinemünder Hafenbau!

In Swinemünde entstehen große Pläne, die nicht nur die polnische Küste, sondern ganz Europa betreffen könnten. Der neue Tiefseehafen soll ein echter Wirtschaftsmotor für die Region werden. Wie NDR berichtet, werden die ursprünglichen Pläne für den Hafen jetzt überarbeitet. Geplant ist nicht nur der Hafen selbst, sondern auch die Aufschüttung einer Insel namens “Przylądek Pomerania”, die in einem Vogelschutzgebiet liegt und von der Insel Usedom sowie der Gemeinde Heringsdorf sichtbar sein wird.

Die Baukosten belaufen sich auf rund 2,5 Milliarden Euro, die vom polnischen Staat getragen werden sollen. Bemerkenswert ist, dass die Fahrrinne für große Containerschiffe auf 17 Meter vertieft wird, was eine Erhöhung gegenüber den ursprünglich geplanten 14,5 Metern darstellt. Die örtliche Bürgermeisterin von Heringsdorf fordert aufgrund der neuen Entwicklungen eine Neubewertung der grenzüberschreitenden Umweltfolgen. Eine Bürgerinitiative hat bereits Klage eingereicht und sieht die Umweltbelange als nicht ausreichend gewürdigt an.

Umweltbedenken und rechtliche Auseinandersetzungen

Das Projekt trifft auf starken Widerstand. Deutsches und polnisches Umweltbewusstsein prallen in diesem Vorhaben aufeinander. Laut Tagesschau hatten Organisationen wie die Bürgerinitiative “Lebensraum Vorpommern” und die polnischen “Grünen Inseln” bereits vor dem Bau Klage eingereicht, um Umweltschäden zu verhindern. Ein Warschauer Gericht hat nun entschieden, dass der Bau trotz dieser Klagen fortgesetzt werden kann, da alle nötigen Genehmigungen eingeholt wurden und keine Vorschriften verletzt wurden.

Die Richterin Anita Wielopolska stellte fest, dass der Generaldirektor für Umweltschutz alle notwendigen Abstimmungen beachtet hat. Kläger befürchten weiterhin erhebliche Umweltschäden für den Meeresboden und die angrenzenden Inseln Wolin und Usedom – beides sichtbare Anzeichen der möglichen Auswirkungen auf die Natur.

Die wirtschaftliche Dimension

Die Dimension des Hafens ist gewaltig: Mit einem Bauvolumen von umgerechnet 584 Millionen Euro, oder einschließlich maritimer Infrastruktur 2,3 Milliarden Euro, wird er eines der größten Projekte Polens. Laut Regierungsvertretern wie Arkadiusz Marchewka hat das Vorhaben hohe Priorität und könnte die Wettbewerbsfähigkeit Polens an der Ostsee erheblich steigern. Bis 2029 sollen die ersten Containerschiffe im neuen Hafen anlegen.

Die polnische Marine wird zudem bereitstehen, um im Falle unentdeckter Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg im Hafengebiet einzugreifen. Dieser Umstand zeigt, wie komplex und vielschichtig dieses Großprojekt ist.

Die Pläne für den Hafen in Swinemünde stehen sinnbildlich für ein größeres geopolitisches und wirtschaftliches Wettspiel, dessen Auswirkungen weit über die Grenzen Polens hinaus spürbar sein werden. Die Debatte um Umwelt und Entwicklung wird die Herzen der Menschen weiter bewegen, denn hier geht es nicht nur um einen Hafen, sondern um die Zukunft der Region insgesamt.