Wasserentnahme-Verbot im Altmarkkreis: Welche Folgen für die grüne Oase?

Wasserentnahme-Verbot im Altmarkkreis: Welche Folgen für die grüne Oase?

Altmarkkreis Salzwedel, Deutschland - In den kommenden Monaten stehen die Anwohner im Altmarkkreis Salzwedel vor einschneidenden Maßnahmen zur Wasserentnahme. Ab Montag, dem 23. Juni, gilt ein striktes Wasserentnahmeverbot, das sich über die Sommerzeit erstrecken und bis Ende September oder bis auf Widerruf gelten soll. Diese Regelung betrifft sowohl die Bewässerung öffentlicher und privater Grünflächen als auch Sportanlagen wie Rasen-, Tennis- und Reitplätze, wie die AZ Online berichtet.

Das Verbot umfasst auch die Wasserentnahmen aus privaten Gartenbrunnen und oberirdischen Gewässern. Hintergrund sind die klimatischen Bedingungen der letzten Jahre, die zu einem drastischen Rückgang der Grundwasserpegel führten. Die Zeitspanne zwischen 2018 und 2022 war von niederschlagsarmen Jahren geprägt. Auch wenn die Wasserstände durch das Winterhochwasser 2023/2024 leicht anstiegen, wird für die kommenden Monate ein weiterer Rückgang erwartet.

Auswirkungen auf die lokale Sportlandschaft

Lokale Sportvereine sind ebenfalls von diesen Maßnahmen betroffen. Eintracht Salzwedel, ein regionaler Fußballverein, hat bereits auf die neue Situation reagiert und bewässert seine Plätze nachts zwischen 21 und 5 Uhr. Dies könnte helfen, die unmittelbaren Auswirkungen des Verbots abzumildern. Im Gegensatz dazu muss der Tennisverein TC Salzwedel möglicherweise ebenfalls nachts Bewässerung durchführen, um die Plätze vor den Spielen in einem annehmbaren Zustand zu halten.

Das Werner-Seelenbinder-Stadion, das derzeit saniert wird, hat den Vorteil, dass der neue Kunstrasenplatz vorübergehend kein Wasser benötigt, sodass nur die natürlichen Rasenflächen betroffen sind. Die in Salzwedel eingeführten Maßnahmen sind nicht die einzige Reaktion auf die durch Trockenheit verursachten Herausforderungen. Auch in Brandenburg wird, wie n-tv in einem Bericht festhält, die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern ab dem 22. Juni 2023 bis zum 30. September 2023 untersagt. Dies betrifft unter anderem Pumpen oder Ableitungen von Wasser aus Seen und Flüssen.

Klimawandel und Wasserverfügbarkeit

Der Hintergrund dieser Entwicklungen ist eine alarmierende Tendenz: Der Klimawandel hat direkte Auswirkungen auf die Wasserverfügbarkeit in Deutschland. Projekte wie das des Umweltbundesamtes zeigen, dass die Trockenheit und Dürre in den letzten Jahren die verfügbare Wasserressource gefährden. Untersuchungen befassen sich mit der Wasserverfügbarkeit und den durch den Klimawandel verursachten Konflikten bei der Wassernutzung.

Um die Situation zu bewältigen, werden Lösungsstrategien zur Vermeidung von Nutzungskonflikten entwickelt, wobei auch die Möglichkeiten der Wasserwiederverwendung zur Bewässerung im urbanen Raum in Betracht gezogen werden. Das Augenmerk liegt auf der langfristigen Sicherstellung der Wasserressourcen, damit sowohl die Bevölkerung als auch die Natur in unserer Region auch in der Zukunft gedeihen können.