Kapitän Alwin Müller: Abschiedstour auf der Ostsee mit Vineta!

Kapitän Alwin Müller leitet am 27. Juni 2025 die letzte Rundfahrt auf Usedom. 200 Gäste begleiten ihn auf der „Vineta“.
Kapitän Alwin Müller leitet am 27. Juni 2025 die letzte Rundfahrt auf Usedom. 200 Gäste begleiten ihn auf der „Vineta“. (Symbolbild/NAG)

Kapitän Alwin Müller: Abschiedstour auf der Ostsee mit Vineta!

Heringsdorfer Seebrücke, 17419 Heringsdorf, Deutschland - Am kommenden Sonntag wird es romantisch auf der Ostsee, denn Alwin Müller, der 83-jährige ehemalige Betriebsleiter der Reederei Adler-Schiffe, steuert mit der „Vineta“ seine letzte Inselrundfahrt. Über 30 Jahre lang prägte Müller das Geschehen bei Adler-Schiffe und kennt die Gewässer wie seine Westentasche. Die Rundfahrt, die mehr als zwölf Stunden dauern wird, verspricht nicht nur atemberaubende Ausblicke, sondern auch spannende Informationen über die Geschichte und Kultur von Usedom.

Die Tour startet am Mittwoch, den 25. Juni, an der Heringsdorfer Seebrücke und führt bis zur Seebrücke von Misdroy in Polen. Diese Seebrücke, die von Müllers ehemaligem Chef Sven Paulsen aus eigenen Mitteln erbaut wurde, erstreckt sich etwa 400 Meter ins Wasser. Müller hat seine maritime Karriere 1961 als Matrose begonnen und zahlreiche Veränderungen in der Schifffahrt miterlebt.

Ein Leben für die Schifffahrt

Bereits 1994 übernahm Müller die Rolle des Kapitäns bei Adler-Schiffen. Zu jener Zeit gab es nur einen Anlegesteg an der Ahlbecker Seebrücke. Viele Passagiere waren begeistert von den Duty-free-Angeboten an Bord, bis der EU-Beitritt Polens in den 2000er-Jahren diese Einnahmequelle trocknete. Trotz seiner Pensionierung im Jahr 2013 blieb Müller engagiert und leitete weiterhin Inselrundfahrten, die stets ein voller Erfolg waren.

Mit bis zu 160 Angestellten und einem Fuhrpark von acht Schiffen war Müller für die Koordination des Betriebs verantwortlich. Sicherheit und Wellengang waren für ihn dabei stets von großer Bedeutung. Seine letzte Rundfahrt umfasst stolze 170 Kilometer und beleuchtet historische Themen wie den Heiligen Otto von Bamberg und die Seefahrtstraditionen der Region.

Die Schifffahrt im Wandel der Zeit

Die maritime Industrie ist nicht nur für Usedom, sondern für die gesamte Weltwirtschaft von enormer Bedeutung. Über 90 Prozent der global gehandelten Güter werden per Schiff transportiert. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland etwa 268 Millionen Tonnen Güter befördert, was einen Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren darstellt, wie Statista berichtet. Größte deutsche Reederei ist Hapag-Lloyd, die im Jahr 2023 rund 12 Millionen Standardcontainer transportierte und deren EBIT im selben Jahr über 17 Milliarden Euro betrug.

Die Herausforderungen in der Branche sind nicht zu unterschätzen. Komplexe Routen und große Umleitungen gehören zum Alltag der Reedereien, die zudem auf die aktuellen Entwicklungen im Klimaschutz reagieren müssen. Internationale Initiativen zielen darauf ab, die Schifffahrt bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Diese Umstellung auf nachhaltige Kraftstoffe, ein elementares Thema für die Zukunft der Branche, wird jedoch durch hohe Kosten und geringes Angebot verzögert.

Es wird mit über 200 Gästen auf Müllers letzter Fahrt gerechnet, und es sind noch Restkarten verfügbar. Ein neues Kapitel geht für Alwin Müller zu Ende, aber sein Vermächtnis in der Schifffahrt von Usedom bleibt bestehen. Die Inselbewohner und Gäste vergessen diesen maritimen Pionier nicht so schnell.

Für weitere Informationen über die Angebote von Adler-Schiffen empfiehlt sich ein Blick auf deren Gruppenangebote.

Details
OrtHeringsdorfer Seebrücke, 17419 Heringsdorf, Deutschland
Quellen