Schulverweise in Greifswald explodieren: Gewalt und Drogen im Fokus!
Kanzlerin Merkel eröffnet Greifswalder Schule, während Schulverweise wegen Gewalt und Mobbing drastisch steigen.

Schulverweise in Greifswald explodieren: Gewalt und Drogen im Fokus!
In den letzten Jahren hat die „Erwin Fischer“ Gesamtschule in Greifswald, die von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im August 2019 eingeweiht wurde, nicht nur durch ihr beeindruckendes Investitionsvolumen von 17,5 Millionen Euro auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch durch eine besorgniserregende Entwicklung. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, hat die Schule die meisten Schulverweise in Mecklenburg-Vorpommern, und die Zahl hat sich im aktuellen Schuljahr 2024/25 auf zwölf vervielfacht, nachdem sie im Vorjahr mit nur zwei Verweisen begann. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von 600 Prozent.
Die Schulverweise sind vor allem auf schwerwiegende Vorfälle zurückzuführen, die im Zusammenhang mit Gewalt, Mobbing und Drogendelikten stehen. Dabei entfallen fünf der insgesamt zwölf Verweise auf die Greifswalder Einrichtung. Auch Neubrandenburg und Rostock sind betroffen, wo jeweils vier und drei Verweise verzeichnet wurden. Der AfD-Fraktionssprecher Enrico Schult sieht die Landesregierung in der Pflicht und fordert mehr Lehrkräfte mit „natürlicher Autorität“ und bessere Sanktionsmöglichkeiten, um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken.
Herausforderungen an Schulen
Der Anstieg der Schulverweise wirft ein Schlaglicht auf ein breiter gefächertes Problem: Gewalt an Schulen. Das Bildungsministerium hat in einer Stellungnahme vor zunehmend aggressiven Vorfällen gewarnt. Diese umfassen Mobbing, Körperverletzungen und sogar Drohungen, die Kindern und Jugendlichen das Leben an Schulen zur Hölle machen können. In einem besonderen Fall wurden zwei Neuntklässler wegen einer rechtsextremen Geste in Auschwitz von der Schule verwiesen, allerdings wurde dieser Verweis wieder zurückgenommen aufgrund unklarer Beweislage.
In diesem Zusammenhang ist der Linken-Landeschef Hennis Herbst nicht untätig geblieben. Er hebt hervor, dass Rechtsextremismus sowie politische Polarisierungen an Schulen dringend betrachtet werden müssen. Präventionsprogramme dürften nicht auf die lange Bank geschoben werden, sie müssen sofort verstärkt werden. Auch das Bildungsministerium erkennt an, dass die Entwicklung benötigter Präventionsstrategien unabdingbar ist, um ein sicheres Umfeld zu gewährleisten.
Präventionsmaßnahmen sind gefragt
Um den Herausforderungen der schulischen Gewalt und dem Mobbing entgegenzuwirken, ist laut den Verantwortlichen eine umfassende Präventionsarbeit notwendig. Die Schulen müssen die Herausforderung der Gewaltprävention als Gesamtorganisation angehen. Wie das österreichische Bildungsministerium betont, ist entscheidend, Gewalt mit einer Nulltoleranzpolitik zu begegnen und eine Kultur der Achtsamkeit sowie die Benennung und Ablehnung von Diskriminierungen zu fördern. Außerdem müssen die Selbst-, Sozial- und Systemkompetenzen der Lehrkräfte gestärkt werden.
Die Entwicklung eines positiven Umfelds, das aggressives Verhalten unterbindet, ist essenziell. Der lange Schatten von Gewalterfahrungen in Schulen hat nicht nur kurzfristige Folgen, sondern kann auch langanhaltende negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Schüler:innen haben. Darüber hinaus sind die Workshops, die viele Schulen mittlerweile anbieten, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Diese Workshops sollen die Schüler:innen auf dem Weg zu verantwortungsvollen Bürger:innen unterstützen und Themen wie Demokratie, Diskriminierung und Extremismus aufgreifen. Auch die Förderung einer positiven Erinnerungskultur ist Teil davon.
Das Zusammenspiel aus präventiven Maßnahmen und einem klaren Umgang mit Verstößen kann dazu beitragen, ein Klima der Toleranz und Wertschätzung in unseren Schulen zu kultivieren.