Veranstalter in Greifswald klagen: Stadt prüft unfaire Event-Vergabe!

Veranstalter in Greifswald klagen: Stadt prüft unfaire Event-Vergabe!
Greifswald, Deutschland - In Greifswald sorgt die kurzfristige Absage der Venga-Venga-Partyshow, die im Juni am Museumshafen stattfinden sollte, für ordentlich Wirbel. Der Veranstalter Roxx Events aus Sachsen hat die Veranstaltung aus vermeintlichem Ticketmangel absagen müssen, was bei den lokalen Veranstaltern auf starkes Unverständnis stößt. Viele hatten sich erhofft, das Pfingstwochenende für eigene Veranstaltungen zu nutzen und fühlen sich im Stich gelassen. Zudem ist die Kritik am Vergabeverfahren laut geworden, das für viele schwammig und wenig transparent erscheint. Ostsee Zeitung berichtet von den Sorgen der Veranstalter, die sich eine Bevorzugung regionaler Anbieter wünschen.
Ein Losverfahren zur Vergabe von Veranstaltungen bietet den regionalen Organisatoren leider kaum Planungssicherheit. Torsten Westphal von OKF Media hat bereits deutlich gemacht, dass ein festes Terminkonzept unerlässlich sei, um auch Stargäste zu engagieren. „Wir brauchen zumindest ein Jahr im Voraus für die Buchung“, betont Tobias Lembke von BT-Events und unterstreicht damit das Dilemma, in dem sich die Veranstalter befinden. Stadtsprecherin Andrea Reimann erklärt dazu, dass gesetzlich maximal zehn „seltene Ereignisse“ pro Jahr an einem Standort erlaubt sind, um die Anwohner vor übermäßigem Lärm zu schützen. Veranstaltungen, die über 22 Uhr hinausgehen, zählen sogar doppelt.Kulturkalender Greifswald hat ebenfalls bereits auf die Herausforderung hingewiesen, zeitgerechte Eintragungen vorzunehmen; nur wer die Fristen respektiert, kann seine Veranstaltungen auch publik machen.
Forderung nach mehr Fairness
Die Unzufriedenheit in der Veranstaltergemeinde ist deutlich spürbar. Viele sind der Meinung, dass die Stadt Greifswald nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der lokalen Kulturakteure eingeht. „Es geht nicht nur um uns, es geht um die Kultur in Greifswald!“, so der Tenor einiger Veranstalter. Das Festhalten an einem zufallsbasierten System wird weiter hinterfragt. Die Stadt hat derzeit angekündigt, das Vergabeverfahren auf seine Fairness zu überprüfen und dabei die Vorschläge der Veranstalter zu berücksichtigen.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Eintragungen im Kulturkalender. Über diesen können Veranstalter ihre Termine kostenlos veröffentlichen, jedoch müssen sie einen kulturellen Bezug aufweisen und zum Programm des Kalenders passen. Auch hier gibt es klare Fristen, und nur fristgerecht gemeldete Veranstaltungen erscheinen in der Printausgabe. Nach dem Redaktionsschluss sind Änderungen online möglich, jedoch nicht im gedruckten Format. Um diese Sichtbarkeit zu gewährleisten, müssen sich Veranstalter im Voraus registrieren und die Regeln der Stadt befolgen, um rechtlichen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.
Im Kontext der regionalen Veranstaltungen
Ein Blick über die Grenzen von Greifswald zeigt, dass andere Städte, wie beispielsweise Frankfurt, durchaus von einer lebendigen Veranstaltungslandschaft profitieren. Dort finden Besucher eine Fülle an Events, von kulturellen Festivals über Konzerte bis hin zu Sportereignissen. Diese Art von Vielfalt könnte auch Greifswald guttun, wenn die Rahmenbedingungen für lokale Veranstalter angepasst werden. Hier könnte eine bessere Kooperation zwischen Stadtverwaltung und den kreativen Köpfen der Region entscheidend sein, um die kulturelle Vielfalt effektiv auszubauen und den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Besuchern ein großartiges Veranstaltungserlebnis zu bieten. Visit Frankfurt dient dabei als ermutigendes Beispiel.
Es bleibt abzuwarten, ob die Stadt Greifswald die nötigen Schritte unternimmt, um den Veranstaltern entgegenzukommen und das kulturelle Leben in der Hansestadt nachhaltig zu fördern. Der Dialog zwischen Stadtverwaltung und Veranstaltern wird in den kommenden Wochen entscheidend sein.
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Ort | Greifswald, Deutschland |
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