Wirbelsäulen-Operationen: So steigert man die geistige Fitness im Alter!

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Eine Greifswalder Studie zeigt, dass Wirbelsäulenoperationen bei Senioren die geistige Leistungsfähigkeit verbessern können.

Eine Greifswalder Studie zeigt, dass Wirbelsäulenoperationen bei Senioren die geistige Leistungsfähigkeit verbessern können.
Eine Greifswalder Studie zeigt, dass Wirbelsäulenoperationen bei Senioren die geistige Leistungsfähigkeit verbessern können.

Wirbelsäulen-Operationen: So steigert man die geistige Fitness im Alter!

Die neuesten Forschungen aus Greifswald bringen Licht ins Dunkel der Auswirkungen von Wirbelsäulenoperationen auf die geistige Leistungsfähigkeit älterer Menschen. Eine umfassende Studie mit dem Titel "Confess", unter der Leitung von Dr. Robert Fleischmann von der Universitätsmedizin Greifswald, zeigt vielversprechende Ergebnisse. Laut der Ostsee-Zeitung untersuchte die Studie die Auswirkungen solcher Eingriffe auf Schmerzen, Aktivität und die kognitive Leistungsfähigkeit von 99 Patienten zwischen 60 und 89 Jahren, die an chronisch-degenerativen Erkrankungen des unteren Rückens litten.

Dr. Fleischmann wurde für seine herausragende Arbeit mit dem Theo und Friedl Schöller-Preis in Höhe von 20.000 Euro ausgezeichnet. Das Ziel der Studie bestand darin, die Risiken von Wirbelsäulenoperationen im Alter abzuwägen und gleichzeitig positive Effekte zu identifizieren. Mit zunehmendem Alter gehen Operationen häufig mit höheren Komplikationsrisiken einher, darunter postoperatives Delir, das langfristige Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsverschlechterungen verursachen kann.

Die Forschung zeigt jedoch, dass ohne Delir die Eingriffe nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch die Mobilität wiederherstellen und geistige Leistungsfähigkeit verbessern können. Die Ergebnisse ermutigen ältere Menschen, sich eher für solche Eingriffe zu entscheiden.

Fokus auf neuronale Netzwerke

Besonders spannend ist die Erkenntnis, dass postoperative kognitive Verbesserungen durch eine verbesserte Zusammenarbeit von neuronalen Netzwerken im Gehirn nachgewiesen wurden. Laut einem Bericht des Deutschen Gesundheitsportals wurde dies in einer Studie mit 79 Patienten im Durchschnittsalter von 71 Jahren beobachtet. Mittels MRT-Aufnahmen vor und nach den Operationen konnten die Forscher signifikante Veränderungen in der Aktivität dreier zentraler Netzwerke feststellen: dem zentralen Exekutivnetzwerk, dem Salienznetzwerk und dem Ruhenetzwerk (Default Mode Network).

Die Studienergebnisse zeigen, dass die verbesserte Kooperation zwischen diesen Netzwerken mit besseren Ergebnissen in Gedächtnis- und Konzentrationstests korreliert. „Wir haben eine stärkere Verbindung zwischen der Stirnregion und dem Scheitelbereich festgestellt“, erklärt Dr. Fleischmann. Das Zusammenspiel dieser Netzwerke nach der Operation führte nicht nur zu einer verbesserten Ernsthaftigkeit, sondern auch zu einer ausgewogeneren Denkweise.

Ausblick und Herausforderungen

Die Erkenntnisse der Studie, veröffentlicht im International Journal of Surgery, sind ermutigend – insbesondere für ältere Patienten, die Bedenken gegenüber Operationen haben. Diese Studie ist die erste ihrer Art, die solch klare postoperative kognitive Verbesserungen dokumentiert.

Fachleute betonen die Wichtigkeit, Operationen an das individuelle Risikoprofil der Patienten anzupassen. Zudem könnte dieses Wissen zur Entwicklung neuer Therapien führen, etwa durch gezielte Übungen oder nicht-invasive Gehirnstimulationen, um die heilenden Effekte zu verstärken.

Insgesamt zeigt sich, dass Wirbelsäulenoperationen, wenn sie gut geplant und auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt werden, nicht nur zur Schmerzlinderung, sondern auch zur Verbesserung der geistigen Fähigkeiten im Alter beitragen können. Ein Grund mehr, optimistisch in die Zukunft zu blicken – auch im hohen Alter.