Zahl der Schulverweise in MV explodiert: Mobbing geht zu weit!

Anstieg von Schulverweisen in Vorpommern-Greifswald wegen Mobbing und Gewalt. Neue Präventionsmaßnahmen der Landesregierung.

Anstieg von Schulverweisen in Vorpommern-Greifswald wegen Mobbing und Gewalt. Neue Präventionsmaßnahmen der Landesregierung.
Anstieg von Schulverweisen in Vorpommern-Greifswald wegen Mobbing und Gewalt. Neue Präventionsmaßnahmen der Landesregierung.

Zahl der Schulverweise in MV explodiert: Mobbing geht zu weit!

In den letzten Jahren hat die Thematik rund um Mobbing und die damit verbundenen Konsequenzen an Schulen erheblich an Brisanz gewonnen. Ein aktueller Bericht aus Mecklenburg-Vorpommern zeigt, dass die Zahl der Schulverweise in diesem Bereich förmlich explodiert ist. Während im vorletzten Schuljahr lediglich zwei Schüler von ihrer Schule verwiesen wurden, stieg diese Zahl im abgelaufenen Schuljahr auf zwölf. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass die Schulen verstärkt mit gewalttätigen und mobbenden Übergriffen konfrontiert sind. Uckermark Kurier berichtet, dass die Probleme vor allem im Schulamtsbereich Greifswald, Rostock und Neubrandenburg gravierend sind.

Im Schulamtsbereich Greifswald gab es im Schuljahr 2023/2024 nicht nur einen Verweis wegen Mobbing in digitalen Medien, sondern auch einen weiteren aufgrund eines tätlichen Angriffs auf eine Lehrkraft sowie das Inbrandsetzen von Papier. Vor allem die Vorfälle in Neubrandenburg erlangten durch die Bekanntheit eines Videos, das die Misshandlung eines 13-jährigen Mädchens dokumentierte, eine tragische Aufmerksamkeit. Uckermark Kurier hat auch festgestellt, dass die Landesregierung mit einem überarbeiteten Präventionskonzept reagiert hat, um der steigenden Gewalt an Schulen entgegenzuwirken.

Strafrechtliche Relevanz von Mobbing

Das Thema Mobbing ist jedoch nicht nur ein Schwierigkeiten auf der sozialen Ebene; es hat auch rechtliche Dimensionen. Laut der Kanzlei Law kann Mobbing durchaus strafrechtlich relevant sein. Dies gilt vor allem im Schulkontext, wo das Jugendstrafrecht, das für Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, in bestimmten Fällen sogar bis 21 Jahre, Anwendung findet. Die Unterschiede im Jugendstrafrecht sind beachtenswert, da diese darauf abzielen, die Jugendlichen zur Verantwortung zu ziehen, ohne sie übermäßig zu bestrafen.

Die typischen Delikte, die im Zusammenhang mit Mobbing auftreten können, umfassen beleidigende Äußerungen, üble Nachrede und Verleumdung. Dabei sind auch die neuen Formen des Mobbings, insbesondere durch digitale Medien, nicht zu vernachlässigen. Unbefugtes Filmen oder Aufnehmen von Mitschülern kann dabei strafbar sein, da es die Persönlichkeitsrechte verletzt und als Bedrohung wahrgenommen werden kann.

Die Rolle der Prävention

Präventive Maßnahmen sind unerlässlich, um der Entwicklung solcher Vorfälle entgegenzuwirken. Durch gezielte Aufklärung über die Folgen von Mobbing und die Förderung von Empathie kann ein respektvollerer Umgang unter Schülern gefördert werden. Mobbing in Schulen legt dar, dass nicht nur Eltern, sondern auch Lehrkräfte und die Jugendsozialarbeit eine zentrale Rolle in der Prävention spielen.

Jugendliche, die mobben, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind da, um dies zu ermöglichen – von Anti-Gewalt-Programmen über gemeinnützige Arbeit bis hin zu Jugendstrafe bei schweren Vergehen. Mobbing ist kein Kavaliersdelikt und darf nicht ignoriert werden.

Mit der steigenden Zahl an Schulverweisen und der wachsenden Kriminalstatistik in Schulen wird deutlich, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Es bleibt zu hoffen, dass auch in Zukunft nachhaltige Lösungen zur Bekämpfung von Mobbing entwickelt werden, um die Schüler vor solchen Übergriffen zu schützen.