Zirchow bleibt standhaft: Nordvariante der Umgehungsstraße im Visier!

Zirchow bleibt standhaft: Nordvariante der Umgehungsstraße im Visier!
Zirchow, Deutschland - In der kleinen Gemeinde Zirchow auf Usedom brodelt es: Die Einheimischen fordern seit längerem eine Ortsumgehung, um den stetig wachsenden Verkehrsproblemen zu begegnen. Vor rund sieben Jahren, genauer gesagt 2018, kam es bereits zu einer großen Demonstration vor dem Schweriner Landtag, um diesen Wunsch zu untermauern. Die Situation hat sich seither nicht beruhigt. Aktuell plant das Land eine nördliche Trassenführung, die durch ein empfindliches Niedermoor führen würde. Naturschutzrechtliche Bedenken sind damit vorprogrammiert, doch die Diskussion darüber ist längst im Gange. Wie NDR berichtet, soll der Bau der Umgehungsstraße trotz dieser Bedenken realisiert werden.
Die Baukosten für die Nordvariante werden auf etwa 10 Millionen Euro geschätzt, während die von der Gemeinde bevorzugte Südvariante mit etwa 20 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Trotzdem wäre die Südvariante, wie Bürgervertreter betonen, die wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Wahl, da sie eine bessere Anbindung an den Flughafen Heringsdorf und die nahegelegenen Wohn- und Feriengebiete verspricht, ohne Wohnhäuser abzureißen. Interessanterweise hat eine Umfrage Anfang 2024 ergeben, dass sich die meisten Zirchower Einwohner und Gewerbetreibenden ebenfalls für die Nordvariante entscheiden.
Politische Debatten und lokale Initiativen
Bei einem Besuch der Mitglieder des Arbeitskreises Wirtschaft und Finanzen der CDU-Fraktion in Zirchow drehte sich das Gespräch um die brisante Thematik. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Wolfgang Waldmüller, war vor Ort, um mit der Bürgerinitiative „Arbeitsgruppe Ortsumgehung Zirchow“ die Vor- und Nachteile der verschiedenen Trassenvarianten zu erörtern. Dabei wurde deutlich, dass man sich sowohl für nördliche als auch für südliche Optionen interessiert, eine Lösung ist dabei dringend erforderlich. Schon jetzt leiden die Anwohner unter den Staus, besonders in den Sommermonaten, wenn der Verkehr in Richtung der beliebten Kaiserbäder stockt. Hier spielt nicht nur die Umgehungsstraße eine Rolle, sondern auch ein umfassendes Konzept für eine bessere Verkehrsinfrastruktur auf Bundesebene. NDR hebt hervor, dass die Landesregierung für die Nordvariante entschieden hat, dennoch gibt es starke lokale Vorbehalte.
Die geplante Anbindung an den Flughafen Heringsdorf könnte im Rahmen der Nordvariante weiter untersucht werden. Die Gemeinde Zirchow bleibt jedoch skeptisch gegenüber der vom Land favorisierten nördlichen Trassenführung und setzt sich weiterhin für die teurere, aber strategisch vorteilhaftere Südvariante ein. Es bleibt unklar, ob die Südvariante noch eine Chance hat, denn die Entscheidung des Bundes über die Finanzierung steht noch aus und es wird erwartet, dass im Sommer das Projekt bewertet wird.
Umweltaspekte und Verkehrsplanung
In Zeiten, in denen der Umweltschutz mehr und mehr in den Fokus rückt, wird auch die Umweltverträglichkeit der Trassenführung gründlich untersucht. Laut Umweltbundesamt sind umfassende Reformen bei der Bundesverkehrswegeplanung notwendig, um den ökologischen Aspekt in zukünftige Projekte zu bringen und die Verkehrsinfrastruktur klimaschonend zu gestalten. Die geplante Umgehungsstraße in Zirchow sollte daher nicht nur im Hinblick auf finanziellen Aufwand, sondern auch hinsichtlich ökologischer Auswirkungen betrachtet werden.
Wolfgang Waldmüller hebt hervor, dass die Vorhaben auch im Hinblick auf Baugrundgutachten, Entschädigungen und wirtschaftliche Faktoren näher beleuchtet werden müssen. Eine Integrative Lösung für Zirchow könnte dazu beitragen, Usedom als Wirtschafts- und Tourismusstandort nachhaltig zu stärken und den immer größer werdenden Verkehrskollaps zu verhindern.
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Ort | Zirchow, Deutschland |
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