Kult-Moped Holy Bastard: Thüringer präsentiert 20.000-Euro-Simson!
Am 24.08.2025 präsentiert Tony Möckel in Vorpommern sein extrem modifiziertes Simson S 51 beim "low DDR Meeting #4".

Kult-Moped Holy Bastard: Thüringer präsentiert 20.000-Euro-Simson!
Auf dem „low DDR Meeting #4“, das in Stahlbrode organisiert von Ostblock MV stattfand, sorgte ein besonders exklusives Fahrzeug für Aufsehen – die Simson S 51 „Holy Bastard“ des 36-jährigen Tony Möckel aus Wintersdorf, Thüringen. Tony hat über anderthalb Jahre an diesem extrem modifizierten Moped gearbeitet und dafür mehr als 20.000 Euro investiert. Es ist ein liebevoll zusammengestelltes Projekt, das keine Originalteile beinhaltet und nicht für den Straßenverkehr zugelassen ist, was ihm eine ganz eigene Freiheit beim Umbau gab. Das traurige Schicksal, das die Inspiration für Tony war, verleiht der „Holy Bastard“ eine noch emotionalere Dimension, nachdem er einen familiären Verlust verkraften musste.
„Holy Bastard“ ist nicht einfach nur ein Moped, sondern ein Tribut an den amerikanischen Stuntfahrer Ken Block, der 2023 tragisch verstarb. Tony wollte damit etwas Einzigartiges schaffen und zeigt mit der Leistungssteigerung auf über 43 PS, was in einer Simson stecken kann – deutlich mehr als die ursprünglichen 3,7 PS. Bikebound hebt die technischen Details hervor, die das Moped so besonders machen: vom maßgeschneiderten 125cc Motor mit Rotax-Zylinder bis zum selbstgebauten Riemenantrieb.
Technische Meisterwerke
Der Umbau kommt mit verschiedenen technischen Innovationen, wie einem Billet-Gehäuse, einem 5-Gang-Getriebe und einer speziellen 6-Platten-Kupplung daher. Ausgestattet mit zwei ATV-Kühlern und einem Kraftstofftank, der auf die Maße des Simson 550 umgestaltet wurde, bietet die „Holy Bastard“ eine außergewöhnliche Performance. Das Fahrgefühl vergleichbar mit „einem Wüstenwühlmaulwurf auf Steroiden“, wie es Tony beschreibt. Mit nur 200 Pfund Gewicht ist dieses Moped agiler als viele erwartet hätten, und das Fahrvergnügen wird durch 17-Zoll-Räder mit Brembo-Bremsen und Continental-Rennreifen noch verstärkt.
Die Simson-Mopeds, besonders das S 51, haben in der Kulturszene einen hohen Stellenwert. Sie sind wegen ihrer Robustheit, der einfachen Technik und der nostalgischen Optik hoch im Kurs. Trotz der offiziell genehmigten Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h sind sie eine beliebte Grundlage für Tuningmaßnahmen. Tuningblog berichtet, dass besonders der Austausch von Zylindern und Vergasern sowie individuelles optisches Tuning bei Simson-Enthusiasten weit verbreitet sind.
Ein Ziel vor Augen
Die Begeisterung für die modifizierte Simson-Szene zielt darauf ab, auch jüngere Generationen anzusprechen, was auch für Tony ein persönliches Ziel ist. Sein Nebengewerbe „unmoecklig_designs“ ist spezialisiert auf solche Umbauten. Nachdem er sein früheres Projekt, das „Orange Monster“, verkauft hat, konzentriert sich Tony jetzt auf die „Holy Bastard“, mit dem Ziel, sie möglicherweise in die USA zu bringen und Teil der „Hoonigan“-Szene zu werden.
Tony bezeichnet den Wert der Kombination aus Arbeit und genutzten Teilen als unbezahlbar, was zeigt, dass es ihm nicht nur um das Geld geht, sondern um die Emotion und die Leidenschaft, die in seinen Umbauten steckt. Sein potentielle Verkaufsabsicht der „Holy Bastard“ ist daher nicht nur eine Preisfrage, sondern ein Schritt zur Sicherung der Liquidität, während er gleichzeitig die Wertschätzung für die Kultur und Historie dieser einzigartigen Fahrzeuge fördert.
Das Treffen in Stahlbrode, auf dem 180 modifizierte Ostfahrzeuge präsentiert werden, ist ein lebendiges Beispiel für die Begeisterung, die im Tuningsport und unter den Fans der Simson-Mopeds herrscht. Es macht deutlich, dass trotz der Jahre, die vergangen sind, die Faszination für die Klassiker der ehemaligen DDR nicht nachgelassen hat.