Sparkasse Vorpommern schließt Filialen nachts: Schutz vor Automatensprengungen!
Sparkasse Vorpommern schließt Filialen nachts: Schutz vor Automatensprengungen!
Stralsund, Deutschland - In der kommenden Nacht wird es zu einem bemerkenswerten Schritt der Sparkasse Vorpommern kommen: Ab dem 23. Juli 2025 schließen mehrere Filialen des Instituts von 23 bis 5 Uhr ihre Türen. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die steigende Bedrohung durch Geldautomatensprengungen, die in der Vergangenheit auch in der Region für Aufregung sorgten. Besonders die Filialen in Greifswald Eldena, Karlshagen, Grimmen, Stralsund, Sellin und Putbus sind betroffen, wie Ostsee-Zeitung berichtet.
Die Statistiken sind alarmierend: In Deutschland sind die Fälle von Geldautomatensprengungen in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Dabei nutzen Täter häufig technische Geräte und explosive Stoffe, um ihre kriminellen Machenschaften durchzuführen, was nicht nur eine materielle, sondern auch eine massive Gefährdung für die Anwohner darstellt. Laut dem Bundeskriminalamt sind die Angriffe besonders in ruhigen Nachtstunden eine Herausforderung für die Behörden. Die Kriminalitätsrate hat sich, vor allem in Norddeutschland, in den letzten fünf Jahren eher nach oben entwickelt.
Präventive Maßnahmen und neue Sicherheitsstandards
Um diesen Entwicklungen wirksam entgegenzuwirken, hat die Sparkasse Vorpommern umfangreiche Sicherheitsanalysen an ihren 75 Standorten durchgeführt. Dabei wurden nicht nur die Filialen selbst, sondern auch die Geldautomaten auf ihre Sicherheit hin überprüft. Das Resultat ist ein maßgeschneidertes „Sicherheitspaket“ in Zusammenarbeit mit der Polizei und Sicherheitsdienstleistern. Marco Thürck, Sicherheitsmanager der Sparkasse, betont, dass der Schutz von Leben, Vermögen und Bargeldversorgung höchste Priorität hat.
Die implementierten Maßnahmen umfassen unter anderem die Verwendung moderner Technologien, wie passiven Geldentwertungssystemen, die bei einem Übergriff sofort die Banknoten verfärben, sowie Vernebelungstechnik, die es Angreifern erschwert, ihr Vorhaben erfolgreich durchzuführen. Diese Investitionen in Sicherheit gehen in die Millionen, und die neuen Automaten sind zudem barrierefrei zugänglich, wie die Bosch Building Solutions präsentiert.
Ein Blick auf die Entwicklung der Straftaten
Die Situation ist nicht nur bei der Sparkasse Vorpommern angespannt. Die Bundesrepublik Deutschland hat im Vergleich zu Nachbarländern wie den Niederlanden und Frankreich keine einheitlichen Sicherheitsstandards für Geldautomaten. Dies hat zur Folge, dass Täter aus den Nachbarländern ihre Aktivitäten verstärkt nach Deutschland verlagern, wie die Berichterstattung verdeutlicht. Der „Runde Tisch“ des Bundesinnenministeriums im Herbst 2022 hätte zwar Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheit hervorgebracht, doch die Umsetzung läuft stockend.
Die Bekämpfung von Geldautomatensprengungen muss unbedingt ganzheitlich angegangen werden. Einfache Einzelmaßnahmen reichen nicht aus. Das zeigen auch die dramatischen Zahlen der letzten Jahre: Von 414 Sprengungen im Jahr 2020 ging die Zahl auf 392 im Jahr 2021 zurück, jedoch bleibt der aktuelle Status alarmierend hoch.
In einer Zeit, in der Banken aufgrund der sich verlagenden Bedrohungslage zunehmend gefordert sind, zeigen die neuen Maßnahmen der Sparkasse Vorpommern, dass der Schutz der Kunden und ihrer Werte an vorderster Stelle steht. In diesem Sinne sollten alle Betroffenen wachsam bleiben und die Fortschritte der Sicherheitsmaßnahmen genau beobachten.
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Ort | Stralsund, Deutschland |
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