Zehn Jahre Gewebemedizin: Symposium enthüllt Zukunftsvisionen in Rostock

Am 26. Juni 2025 feiert die Gesellschaft für Transplantationsmedizin in Rostock ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Symposium.
Am 26. Juni 2025 feiert die Gesellschaft für Transplantationsmedizin in Rostock ihr 10-jähriges Bestehen mit einem Symposium. (Symbolbild/NAG)

Zehn Jahre Gewebemedizin: Symposium enthüllt Zukunftsvisionen in Rostock

Hotel Radisson Blu, Rostock, Deutschland - Jubiläumsveranstaltung mit Weitblick: Am 26. Juni 2025 wird im Hotel Radisson Blu in Rostock das zehnjährige Bestehen der Gesellschaft für Transplantationsmedizin Mecklenburg-Vorpommern (GTM-V gGmbH) gefeiert. Unter der Leitung von Dr. Frank-Peter Nitschke, dem geschäftsführenden Arzt der GTM-V, erwartet die Teilnehmenden ein spannendes Symposium, das die Erfolge der letzten Dekade und den Ausblick auf die Zukunft der Gewebemedizin thematisiert.

Der Anlass könnte nicht relevanter sein: Die GTM-V hat sich seit ihrer Gründung am 15. Februar 2015 in Rostock zu einer der größten Gewebeentnahmeeinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt. Im letzten Jahr wurden beeindruckende mehr als 1.100 Gewebespenden verzeichnet – ein bemerkenswerter Anstieg von den 50 im Gründungsjahr. Prognosen für 2025 weisen sogar auf rund 1.400 Gewebespenden hin, was zeigt, dass die Bereitschaft zur Organspende stetig wächst.

Wichtige Meilensteine und Herausforderungen

Die GTM-V hat seither über 16.000 Augenhornhäute, mehr als 25.000 muskuloskelettale sowie über 550 kardiovaskuläre Gewebepräparate entnommen. Aktuell stehen über 6.800 Meldungen potenzieller Spender für 2025 zu Buche. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleiben Herausforderungen. Viele Patient:innen müssen lange auf eine Gewebetransplantation warten, denn derzeit sind rund 10.000 Menschen auf Wartelisten. Die Erfolgsquote von über 95 Prozent bei den Anfragen nach geeigneten Transplantaten zeigt jedoch, dass es ein gutes Händchen für die richtige Versorgung gibt.

Die geplanten Erweiterungen der GTM-V, unter anderem die Integration von Gewebespende wie Plazentagewebe nach Kaiserschnitt, könnten die aktuelle Situation deutlich verbessern. Bei dem Symposium werden unter anderem Erfahrungsberichte und klinische Erfahrungen vorgestellt sowie die Qualitätstandards im Hornhautbanking diskutiert.

Fortschritte in der Hornhauttransplantation

Ein spannendes Thema, das dort behandelt wird, ist die moderne DMEK-Technik, eine lamelläre Transplantationsmethode, die eine schnelle Wiederherstellung der Sehfähigkeit verspricht. Dank DMEK entfällt das komplizierte Einnähen der Spenderhornhaut, was zusätzliches Trauma für die Patient:innen vermeidet. Laut Gewebe Netzwerk werden vorpräparierte humane Hornhauttransplantate für DMEK nur von einer einzigen Einrichtung in Deutschland vermittelt: der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation.

Die Vorteile dieser Technik sind unübersehbar: Patient:innen, die an Erkrankungen wie der Fuchs’schen Endothelzelldystrophie oder bullöser Keratopathie leiden, profitieren von einer deutlich besseren Heilung und schnelleren Rückkehr zur Sehfähigkeit. Bei der DMEK-Methode werden die benötigten Transplantate aus renommierten Gewebebanken wie der Gewebebank Hannover bereitgestellt.

Umso wichtiger ist die kontinuierliche Verbesserung der Angebote in der Gewebemedizin. Die GTM-V sieht sich dabei in der Verantwortung, die Versorgung aller Patient:innen weiter voranzutreiben und mit einem klaren Blick in die Zukunft zu gehen. „Ein Austausch über unsere Herausforderungen, Erfolge und die Zukunft der Gewebemedizin ist essenziell“, so Dr. Nitschke. Auf dem Symposium am 26. Juni werden die Fachleute zusammenkommen, um diese wichtigen Themen zu erörtern und die nächsten Schritte festzulegen.

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OrtHotel Radisson Blu, Rostock, Deutschland
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