Neubrandenburger müssen im Juli ohne heißes Wasser auskommen!

Neubrandenburg investiert Millionen in die Fernwärmeversorgung, wodurch 13.000 Bewohner ab Juli zeitweilig ohne heißes Wasser sind.
Neubrandenburg investiert Millionen in die Fernwärmeversorgung, wodurch 13.000 Bewohner ab Juli zeitweilig ohne heißes Wasser sind. (Symbolbild/NAG)

Neubrandenburger müssen im Juli ohne heißes Wasser auskommen!

Neubrandenburg, Deutschland - Die Stadtwerke Neubrandenburg (neu.sw) investieren mehrere Millionen Euro in die Verbesserung der Fernwärmeversorgung der Stadt. Ein entscheidender Knotenpunkt in den Leitungen wird derzeit erneuert, was bedeutende Auswirkungen auf die rund 13.000 Bewohner der Oststadt haben wird. In der Zeit vom 14. bis zum 23. Juli wird es zeitweilige Unterbrechungen der Warmwasserversorgung geben, verursacht durch die Integration neuer Leitungen in das bestehende System, berichtet der Nordkurier.

In den letzten Wochen wurden etwa 300 Meter neue Rohre verlegt, darunter auch eine „Fernwärme-Kreuzung“, die unter das Pasewalker Bahngleis führt. Um die neuen Rohre in Betrieb zu nehmen, müssen hunderte Kubikmeter Wasser aus den alten Leitungen abgelassen und in die neuen Trassen gefüllt werden. Diese Arbeiten sind Teil eines langfristigen Sanierungsplans, der bereits 2020 begann und bis 2029 abgeschlossen sein soll.

Notversorgung und Infrastruktur

Während der geplanten Unterbrechungen stehen mobile Heizstationen bereit, um die von der Fernwärme abhängigen Haushalte zu versorgen. Die neuen, gedämmten Stahlrohre, mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern, werden komplett unter der Erde verlegt und sollen die Fernwärmeversorgung effizienter gestalten.

In einem weiteren Schritt verfolgen die Stadtwerke die Vision, ihre Fernwärmeversorgung langfristig von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen. Laut der Potentialanalyse zur Kommunalen Wärmeplanung in Neubrandenburg, die von neu.sw durchgeführt wurde, zeigen sich Geothermie und Solarthermie als die besten Optionen zur nachhaltigen Wärmeversorgung. Mit der Installation mehrerer mitteltiefer Geothermieanlagen könnte fast die Hälfte des Fernwärmebedarfs gedeckt werden.

Erneuerbare Energien und künftige Wärmeversorgung

Zusätzlich sollen Solarthermieanlagen etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs abdecken. Die Stadtwerke haben Flächen in der Nähe des Heizkraftwerks erworben, um diese Entwicklungen voranzutreiben. Eine Luft-Großwärmepumpe sowie eine Power-to-Heat-Anlage konkurrieren ebenfalls um die Bereitstellung von Wärme für Zeiten mit hoher Nachfrage. Weitere innovative Konzepte, wie ein Erdbeckenspeicher, sind in Planung, um überschüssige Wärme für den Winter zu speichern.

Nachhaltige Wärmeversorgung wird künftig ein zentrales Thema in der kommunalen Energieplanung sein. Ab dem 1. Januar 2024 tritt das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ in Kraft, das einen klaren Fahrplan zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Reduzierung von CO2-Emissionen vorschreibt. Die kommunale Wärmeplanung wird entscheidend dafür sein, wie diverse Wärmequellen lokal genutzt werden, um die Wärmeversorgung klimaneutral zu gestalten, so berichtet das Energynet.

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OrtNeubrandenburg, Deutschland
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