Nizza im Blick: UNO-Konferenz fordert Schutz der Meere vor Ausbeutung!

Nizza im Blick: UNO-Konferenz fordert Schutz der Meere vor Ausbeutung!
Nizza, Frankreich - Die UN-Ozeankonferenz, die vom 9. bis 13. Juni 2025 in Nizza stattfindet, hat das Ziel, den Schutz der Weltmeere zu einem entscheidenden Thema der internationalen Agenda zu machen. Französischer Präsident Emmanuel Macron kündigte an, diese Konferenz mit ähnlicher Bedeutung wie die Pariser Klimakonferenz 2015 zu gestalten. Aktuell sind etwa 8% der Weltmeere unter Schutz, und Frankreich strebt an, diesen Anteil bis Ende des Jahres auf über 10% zu erhöhen, um die Gesundheit der Ozeane nachhaltig zu verbessern. Die Meere sind nicht nur zentral für das Klima und die Luftqualität, sondern auch essenziell für die globale Ernährungssicherheit und Stabilität des Klimas.
Wissenschaftler und Umweltschützer äußern jedoch massive Bedenken bezüglich des Zustands der Ozeane, der durch Überfischung, Verschmutzung und die Erderwärmung stark gefährdet ist. Auf der Konferenz wird auch über die Schädigung mariner Ökosysteme durch menschliche Aktivitäten diskutiert. Zudem hat der Ozean die Aufgabe, über 90% der zusätzlichen Wärme und ein Viertel aller CO₂-Emissionen zu absorbieren, was die Wichtigkeit eines effektiven Meeresschutzes unterstreicht.
Forderungen nach einem Moratorium für Tiefseebergbau
Mehr als 30 Staaten, darunter Deutschland, haben ein Moratorium für den Tiefseebergbau gefordert. Solche Abbauprojekte in internationalen Gewässern werden als Verletzung des Völkerrechts angesehen, da die Mineralien auf dem Meeresboden als gemeinsames Erbe der Menschheit gelten. Der US-Präsident Donald Trump hat allerdings erst kürzlich ein Dekret unterzeichnet, das das Schürfen nach wertvollen Metallen wie Nickel und Kobalt in den Gewässern ermöglicht, was die internationale Diskussion über den Schutz der Ozeane zusätzlich erschwert. Bergbaukonzerne drängen auf den Abbau dieser Ressourcen, was zu einem massiven Druck auf die bereits überbeanspruchten marinen Ökosysteme führen könnte.
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, die Rechte und den Schutz der Ozeane in Einklang mit den wirtschaftlichen Interessen der Staaten zu bringen. UNO-Generalsekretär António Guterres warnte davor, dass die Weltmeere nicht zum „Wilden Westen“ verkommen dürfen. Die Konferenz in Nizza bereitet zudem eine Verhandlungsrunde für ein Plastikabkommen im August vor, um die Vermüllung der Meere zu bekämpfen.
Weitere Herausforderungen und Lösungen
Bundesumweltministerin Steffi Schneider betont die Notwendigkeit einer engen internationalen Zusammenarbeit zum Schutz der Meere. Deutschland setzt sich aktiv für den Schutz von Gebieten auf Hoher See ein und möchte die Bedrohungen durch Plastikmüll verringern. Laut Schneider ist der Zustand der Meere alarmierend. Die Durchschnittstemperatur der Ozeane steigt, das Wasser wird saurer und die lebenden Korallenriffe haben in den letzten 150 Jahren etwa die Hälfte ihrer Fläche verloren.
Erwartungen an die Konferenz sind hoch: Macron hofft auf die Ratifizierung des Hochseeabkommens durch 60 Staaten bis Ende des Jahres. Rund 200 Küstenstädte haben sich zusammengeschlossen, um auf die Folgen des Klimawandels zu reagieren und bis 2050 könnten mehr als eine Milliarde Menschen in Küstenregionen leben, die weniger als zehn Meter über dem Meeresspiegel liegen.
Die UN-Ozeankonferenz stellt somit einen wichtigen internationalen Gipfel dar, der alle vier Jahre stattfindet. Vertreter von etwa 130 Staaten sind anwesend und es wird erwartet, dass konkrete Schritte unternommen werden, um die Zukunft der Ozeane und damit der ganzen Menschheit zu sichern.
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Ort | Nizza, Frankreich |
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