Revolution im Kampf gegen Glioblastom: Europa forscht an personalisierten Therapien!

Revolution im Kampf gegen Glioblastom: Europa forscht an personalisierten Therapien!
Marburg, Deutschland - Ein neues Forschungsprojekt mit dem Namen PerCareGlio, unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg W. Bartsch von der Klinik für Neurochirurgie der Universität Marburg, hat das Ziel, personalisierte Therapieansätze für Glioblastome zu entwickeln. Diese aggressive Form von Hirntumor ist bekannt dafür, schwer zu behandeln zu sein und hat eine mittlere Überlebenserwartung von weniger als 15 Monaten. Das Projekt erhält eine Förderung von rund 1,3 Millionen Euro durch die Europäische Union, um innovative Ansätze zur Bekämpfung dieser Krankheit zu erforschen.
Im Rahmen von PerCareGlio wird eine detaillierte molekulare Analyse jedes Tumors durchgeführt, die einem genetischen Fingerabdruck ähnelt. Durch den Einsatz molekularer Daten, künstlicher Intelligenz und moderner Laborverfahren zur Tumorkultivierung sollen Medikamente identifiziert werden, die die Tumore verwundbar machen. Ziel ist es, individuelle Behandlungen für Patienten zu entwickeln, die auf den spezifischen biologischen Eigenschaften ihrer Tumoren basieren.
Forschungsansätze und Zusammenarbeit
Das Projekt ist nicht allein, sondern Teil der europäischen Initiative ERA PerMed, die sich auf die Förderung personalisierter Medizin konzentriert. In Zusammenarbeit mit fünf weiteren Forschungsgruppen aus Freiburg, Paris, Coimbra, Barcelona und Bukarest wird die molekulare Heterogenität der Glioblastome untersucht. Hierbei liegt der Fokus darauf, Unterschiede auf molekularer Ebene zu erkennen, um neue Behandlungsansätze zu entwickeln.
Zusätzlich zur molekularen Analyse verfolgt das Projekt PerProGlio das Ziel, individualisierte Parameter zur Vorhersage von Rezidivanfälligkeit und Therapieresistenz zu ermitteln. Dies geschieht durch die Kombination von Multi-Omics-Daten aus Gewebe- und Flüssigbiopsien mit klinischen und bildgebenden Daten. Aktuelle Monitoring-Verfahren sind oft limitiert und basieren hauptsächlich auf radiologischen Verfahren, die eine eingeschränkte Sensitivität aufweisen. Daten aus dem Forschungsverbund sollen zur Entwicklung personalisierter Marker und Risikomodelle führen, um die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung zu erhöhen.
Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Das Glioblastom stellt nicht nur Patientinnen und Patienten vor enorme Herausforderungen, sondern auch Forscher weltweit. Trotz zahlreicher klinischer Studien gab es in den letzten Jahren keine signifikanten Durchbrüche in der Standardtherapie, die Operation, Chemotherapie und Bestrahlung umfasst. Das durchschnittliche Überleben bleibt bei 14 Monaten, was den dringenden Bedarf an neuen therapeutischen Ansätzen unterstreicht, um die Entstehung und die heterogenen Eigenschaften des Glioblastoms besser zu verstehen.
Mit Projekten wie PerCareGlio und PerProGlio wird ein neuer Weg in der Behandlung von Glioblastomen angestrebt. Die Kombination aus biologischen Erkenntnissen, Technologien und klinischer Forschung soll zu innovativen Therapien führen. Die Koordination dieser Forschungsprojekte erfolgt durch die Universität Marburg, während das BMBF die Maßnahmen zur Unterstützung der Überführung innovativer Forschungsergebnisse in die klinische Praxis fördert.
Insgesamt zeigt die Entwicklung in der personalisierten Medizin beim Glioblastom vielversprechende Ansätze, die möglicherweise den entscheidenden Unterschied im Kampf gegen diese aggressive Tumorform ausmachen können. Der Weg in eine neue Ära der individuellen Krebsbehandlung wird von der Zusammenarbeit internationaler Forschungsteams geebnet.
Für weitere Informationen: Universität Marburg, BMBF Gesundheitsforschung, BiHealth.
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Ort | Marburg, Deutschland |
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