500 Jahre Bauernkrieg: Klöster in Sachsen-Anhalt neu entdeckt!

500 Jahre Bauernkrieg: Klöster in Sachsen-Anhalt neu entdeckt!
Richard-Wagner-Straße 90, 06114 Halle (Saale), Deutschland - Am heutigen 28. Juni 2025 jährt sich der Bauernkrieg, ein bedeutender Aufstand gegen Adel und Kirche, zum 500. Mal. Um dieses historische Ereignis zu würdigen, werden in Thüringen und Sachsen-Anhalt zwei dezentrale Ausstellungen eröffnet, die an die turbulente Zeit erinnern, in der Bauern Klöster plünderten und gegen die bestehenden Verhältnisse aufbegehrten. Wie Tagesschau berichtet, wird im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle die Ausstellung „Klöster geplündert. In den Wirren der Bauernaufstände“ gezeigt. Diese ist Teil der umfassenden Landesausstellung „Gerechtigkeit 1525“.
Die Ausstellung in Halle beleuchtet nicht nur die Plünderungen der Klöster Kaltenborn, Himmelpforte und Mallerbacher Kapelle, sondern bietet auch tiefere Einblicke in das Klosterleben jener Zeit. Historische Zitate, Karten und archäologische Funde, unter anderem Goldmünzen aus dem Kloster Himmelpforte, illustrieren die Annehmlichkeiten wie Wasserversorgung und Heizung in diesen religiösen Stätten. Zu den Highlights gehören Grabungsführungen an den Ausgrabungsorten, die den Besuchern einen direkten Zugang zu den historischen Fundstücken ermöglichen.
Archäologische Entdeckungen und Ausstellungen
Einen weiteren spannenden Aspekt liefert die archäologische Entdeckung einer mittelalterlichen Raststätte im ehemaligen Dorf Krakau, das an einer wichtigen Handelsstraße lag. Diese Raststätte war einst ein Aufenthaltsort für Fuhrwerke und Reisende, die hier pause machten. Wie die Welt berichtet, sind die Überreste unter anderem ein gepflasterter Platz als Haltebucht und Grundrisse von Verkaufsbuden. Diese Funde, die seit Jahren bei den Ausgrabungen entlang einer geplanten 37 Kilometer langen Gaspipeline zutage kommen, beleuchten das alltägliche Leben der Menschen im 9. Jahrhundert.
Im Rahmen der 500-Jahr-Feier des Bauernkriegs wird auch die große Landesausstellung „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ im Kloster Schussenried eröffnet. Diese Ausstellung zeigt vom 26. April bis November 2025, wie die Auseinandersetzungen zwischen Bäuer*innen und der Obrigkeit in den sozialen Konflikten des 16. Jahrhunderts ihren Ausdruck fanden. Die Mittelalter.digital hebt dabei hervor, dass das Kloster Schussenried am 29. März 1525 von Bäuer*innen geplündert wurde. Über 150 Originalexponate, darunter Flugschriften und historische Waffen, bieten einen intensiven Einblick in die damaligen Unruhen und Forderungen nach Freiheit und Gleichheit.
Ein Blick in die Zukunft
Die Ausstellungen in Halle, Sangerhausen und Wernigerode sowie weitere Veranstaltungen rund um den Bauernkrieg laden die Besucher dazu ein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen und deren Bedeutung für die gegenwärtigen gesellschaftlichen Strukturen zu reflektieren. Von der politischen Instrumentalisierung der Bauernaufstände in der DDR bis hin zu den modernen Herausforderungen zeigt sich auch heute, wie entscheidend das Erbe der Bäuer*innen für die Grundlagen von Demokratie und Menschenrechten war.
Die Ausstellungen laufen bis zum 30. November 2025, und wir können nur jedem empfehlen, sich die Möglichkeit zu nutzen, um in die Geschichte und die Lehren aus dieser Zeit einzutauchen.
Details | |
---|---|
Ort | Richard-Wagner-Straße 90, 06114 Halle (Saale), Deutschland |
Quellen |