Brüchau-Deponie bleibt: Giftabfälle bleiben im Boden trotz Protesten!

Brüchau-Deponie bleibt: Giftabfälle bleiben im Boden trotz Protesten!
Die Entscheidung des Landesbergamts, dass rund 100.000 Kubikmeter kontaminierter Abfall in der Deponie Brüchau nicht ausgehoben werden müssen, hat für Aufregung gesorgt. Ein Beschluss, der auf einer Evaluierung des Sanierungsplans von Neptune Energy basiert, wurde kürzlich bekannt gegeben. Dies berichtet MDR.
Neptune Energy plant, den giftigen Abfall, der seit Jahrzehnten in der ehemaligen Tongrube eingelagert ist, durch Einkapselung zu isolieren. Diese Maßnahme umfasst nicht nur die Eindämmung des Giftschlamms, sondern auch eine umfassende Absicherung und die Dekontamination des Gebiets. Die geschätzten Kosten für die Sanierung belaufen sich auf bis zu 32 Millionen Euro, und die Arbeiten sollen bis 2028 oder 2029 abgeschlossen sein. Eine vollständige Entsorgung der Giftstoffe wurde von der Bürgerinitiative hingegen vehement gefordert.
Die Hintergründe der Deponie
Die Deponie in Brüchau, die ihren Ursprung in einer ehemaligen Tongrube hat, diente über Jahre als Ablagerungsstätte für Rückstände aus der Erdgasförderung sowie für gefährliche Industrieabfälle aus der DDR. Schätzungen zufolge lagern hier etwa 1.000 Tonnen hochgiftiges Quecksilber. Dieser Umstand sorgt für Unruhe unter Anwohnern und Politikern, die einen einstimmigen Beschluss des Landtags Sachsen-Anhalt von 2020 ins Feld führen, in dem der vollständige Aushub gefordert wird.
Bürgerinitiativen haben die Entscheidung des LAGB kritisiert und sprechen von einem Entzug der demokratischen Diskussion. Auch Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) hat angedeutet, dass der Steuerzahler eventuell eine Belastung durch die Kostenübernahme zu spüren bekommen könnte. Während Neptune Energy betont, dass es sich vertraglich um einen Kostendeckung vereinbart hat, bleibt die Unsicherheit über die tatsächliche Finanzierung und die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Ausblick und Bedenken
Obwohl die Sanierung „nach höchsten Standards“ angekündigt wurde, gibt es weiterhin Bedenken. Viele Anwohner und Umweltschützer fragen sich, ob die Maßnahmen tatsächlich ausreichend sind, um die Sicherheit von Boden und Grundwasser zu gewährleisten. Die Ankündigung von Neptune Energy, die Arbeiten nach festgelegten Standards durchzuführen, könnte auf den ersten Blick Beruhigung bringen, doch die Skepsis bleibt.
Das leidige Thema der Giftgrube bringt nicht nur gesundheitliche Risiken mit sich, sondern auch ein gewaltiges Konfliktpotenzial zwischen den Bürgern, der Politik und dem Unternehmen. Was die Zukunft bringt, bleibt spannend – fest steht, dass hier ein gutes Händchen für Umweltschutz und öffentliche Gesundheit erforderlich ist.