Mähroboter gefährden Igel: Altmarkkreis braucht sofortige Maßnahmen!
Der Altmarkkreis Salzwedel sieht kein Nachtfahrverbot für Mähroboter vor, trotz Gefahren für Igel und internationalen Forderungen.

Mähroboter gefährden Igel: Altmarkkreis braucht sofortige Maßnahmen!
In den letzten Jahren hat sich auf den heimischen Wiesen und in Gärten ein stiller Konflikt entwickelt: Mähroboter sind zwar praktische Helfer für viele Gartenbesitzer, doch sie stellen eine akute Gefahr für die heimische Igelpopulation dar. Das hat nicht zuletzt die Debatte um ein mögliches Nachtfahrverbot für diese Geräte neu entfacht. Volksstimme berichtet, dass die rotierenden Klingen der Roboter Igel, die sich in einer Schrecksituation zusammenrollen, in tödliche Gefahr bringen. Igel gehören zu den besonders geschützten Arten des Bundesnaturschutzgesetzes, welches das Verletzen oder Töten wilder Tiere dieser Art verbietet.
Die Lage ist besorgniserregend: Nach Angaben des NDR geht die Zahl der Igel in Niedersachsen stetig zurück, und auch in anderen Bundesländern ist ein Rückgang festzustellen. Vor allem die Nachtaktivität der Igel macht sie besonders verletzbar, wenn Mähroboter in der Dämmerung und Dunkelheit arbeiten. Das Artenschutzzentrum Leiferde hat allein im vergangenen Jahr 501 verletzte oder geschwächte Igel aufgenommen, wobei viele dieser Verletzungen auf Mähroboter zurückzuführen sind.
Dringender Handlungsbedarf
Der NABU Niedersachsen fordert daher ein bundeseinheitliches Nachtfahrverbot für Mähroboter. Der Trend zu solchen Verboten ist in vielen deutschen Kommunen bereits zu beobachten, und das nicht ohne Grund: Mähroboter gefährden nicht nur Igel, sondern auch die Biodiversität, indem sie wertvolle Pflanzen und Insekten vernachlässigen. Weniger Insekten bedeuten, dass Igel vermehrt auf Schnecken ausweichen, die wiederum Träger von Parasiten sind. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland hebt hervor, dass die scharfen Klingen der Roboter eine erhebliche Gefahr für Igel darstellen, die keine Fluchttiere sind.
Die Altmarkkreis-Behörden sehen jedoch keinen Bedarf oder rechtliche Grundlage für ein solches Nachtfahrverbot, während bereits 23 andere Kommunen in Deutschland entsprechende Regelungen eingeführt haben. Einige Städte wie Göttingen und Hildesheim haben klare Nachtfahrverbote erlassen, die Verstöße mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro ahnden können. Dies zeigt, dass der Wille zur Veränderung in der Politik vorhanden ist, doch in einigen Regionen bleibt engagiertes Handeln noch aus.
Tipps für igelfreundliche Gärten
Was können Gartenbesitzer tun, um die heimischen Igel zu schützen? Es gibt einige einfache Maßnahmen, die helfen können:
- Einheimische Stauden und Gehölze pflanzen.
- Auf Pestizide und chemische Mittel verzichten.
- Laub, Äste und Gestrüpp als Nistmaterial belassen.
- Durchgänge zu Nachbargärten schaffen.
- Auf Mähroboter und häufiges Mähen verzichten.
- Kräuterrasen anstelle von herkömmlichem Nutzrasen wählen.
Anwohner werden zudem aufgefordert, ihre Nachbarn über die Gefahren von Mährobotern für Igel zu informieren und sich für Nachtfahrverbote in ihren Kommunen stark zu machen. Der Schutz dieser besonderen Tiere sollte uns alle beschäftigen, denn ohne sie wird es in unseren Gärten schnell still.