Pendler-Impfung: S-Bahn-Kürzungen ab Dezember 2025 gefährden Mobilität!

Ab Dezember 2025 kommt es zu Kürzungen im S-Bahn-Netz von Anhalt-Bitterfeld, betroffen sind Pendler und wichtige Verbindungen.
Ab Dezember 2025 kommt es zu Kürzungen im S-Bahn-Netz von Anhalt-Bitterfeld, betroffen sind Pendler und wichtige Verbindungen. (Symbolbild/NAG)

Pendler-Impfung: S-Bahn-Kürzungen ab Dezember 2025 gefährden Mobilität!

Anhalt-Bitterfeld, Deutschland - Ab Dezember 2025 stehen Pendler in Sachsen-Anhalt vor großen Veränderungen im S-Bahn-Netz. Die notwendigen Anpassungen sind eine Reaktion auf gestiegene Kosten und fehlende Mittel im Nahverkehr. Vor allem Pendler aus dem Süden Sachsen-Anhalts müssen sich auf beträchtliche Einschränkungen einstellen, wie Volksstimme berichtet.

Die am stärksten betroffenen Linien betreffen das Gebiet rund um Halle, Bitterfeld und den Flughafen Leipzig/Halle. Die Verbindung Halle – Leipzig bleibt zwar bestehen, doch nicht alle Linien und Fahrten werden fortgeführt. Die S2 wird ab Dezember nur noch von Bitterfeld über Delitzsch und die Leipziger Messe bis nach Leipzig-Connewitz fahren. Für Pendler aus Bitterfeld bedeutet dies längere Umstiegszeiten. In Borna wird zudem der abendliche 30-Minuten-Takt auf einen Stundentakt reduziert.

Geänderte Taktungen und Fahrpläne

Die S3 bleibt zwar erhalten, wird jedoch bis nach Geithain verlängert, was zu veränderten Fahrzeiten für Fahrgäste aus Halle führt. Die Verbindung Halle–Leipzig/Halle Flughafen bleibt mit den Linien S5 und S5X bestehen, jedoch kann es auch hier zu Änderungen in den Abfahrtszeiten kommen. Die neuen Fahrpläne haben bereits zu Protesten in Markkleeberg, Borna und im Leipziger Südraum geführt. Eine Petition mit dem Titel „Kein Kahlschlag im S-Bahn-Netz von Markkleeberg und Borna“ wurde gestartet und hat bereits tausende Unterschriften gesammelt.

Kritikern zufolge wird die Erreichbarkeit wichtiger Haltestellen wie Markkleeberg, Großstädteln und Gaschwitz unzureichend gewährleistet. In Markkleeberg wird künftig nur noch eine S-Bahn-Linie halten, während vorher drei Linien zur Verfügung standen.

Ursachen und Lösungsansätze

Die Reduzierungen sind nicht isoliert, sondern spiegeln ein bundesweites Problem wider. In mehreren Bundesländern, darunter Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, werden wegen finanzieller Engpässe ebenfalls Kürzungen im Öffentlichen Nahverkehr geprüft. In Schleswig-Holstein fallen unter anderem Verstärkerzüge und Verbindungen in Randzeiten weg. Landesverkehrsminister Claus Ruhe Madsen äußerte, dass diese Abbestellungen zwar schmerzhaft seien, sie jedoch nur einen kleinen Prozentsatz aller Verbindungen betrafen, wie Süddeutsche Zeitung berichtet.

Der Anstieg der Kosten, insbesondere für Personal und Material, hat die Lage zusätzlich verschärft. Die Kosten pro Zugkilometer sind von 2014 bis heute um über 250 Prozent gestiegen, während die Einnahmen aus Fahrkartenverkäufen stark zurückgegangen sind, insbesondere seit der Einführung des Deutschland-Tickets. Dies führt dazu, dass mehr als 6.300 Fahrgäste in Markkleeberg von den neuen Fahrplänen betroffen sind. Die Initiatoren der Petition fordern eine Rücknahme der geplanten Kürzungen und eine Anpassung der Taktung im Leipziger Südraum.

Ab Dezember 2026 sollen moderne Fahrzeuge vom Typ Siemens Mireo zum Einsatz kommen, und die vollständige Umsetzung des neuen MDSB2025plus-Netzes ist ebenfalls für dieses Datum vorgesehen. Langfristig könnte es je nach finanziellen Rahmenbedingungen zu einem Ausbau des Angebots kommen. Diese Unsicherheiten machen die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs jedoch nicht weniger brenzlig.

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OrtAnhalt-Bitterfeld, Deutschland
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