Wittenberg feiert 500 Jahre Luther-Hochzeit mit großem Kinderfestumzug!

Wittenberg feiert 500 Jahre Luther-Hochzeit mit großem Kinderfestumzug!
Wittenberg, Deutschland - Am Sonntag, den 16. Juni 2025, feierte die Stadt Wittenberg das 500. Jubiläum der Hochzeit von Martin Luther und Katharina von Bora. Ein bunter Kinderfestumzug setzte dem historischen Ereignis ein fröhliches Zeichen. Die Eheschließung, die am 13. Juni 1525 im Beisein weniger Zeugen stattfand, sorgte damals für großes Aufsehen. Ein ehemaliger Mönch, der eine Nonne heiratet – das war nicht nur ein romantisches Abenteuer, sondern ein gewaltiges Statement in einer Zeit, in der solch eine Verbindung äußerst umstritten war. Viele von Luthers Freunden und Gegnern äußerten sich skeptisch zu dieser Verbindung. Wittenbergs Superintendentin Gabriele Metzner erklärte in einem MDR-Fernsehgottesdienst, dass die Hochzeit mehr als nur eine Liebesgeschichte war: Sie sei ein Symbol für die Sichtbarkeit von Frauen in der damaligen Gesellschaft gewesen. MDR berichtet.
Wie jeder gute Hochzeitsgag, gab es auch um die Ehe von Luther und von Bora viel drumherum. Katharina hatte vor ihrer Heirat bereits zwei Heiratsanträge abgelehnt und war sich der Bedeutung dieser Verbindung bewusst. Die Ehe sollte nicht nur das Leben der beiden prägen, sondern wurde auch vier Jahrhunderte später als Vorbild für das evangelische Pfarrhaus stilisiert. Ein Highlight des Jubiläums ist die Ausstellung von Katharinas Ehering, der aus dem Stadtmuseum Leipzig entliehen wurde. Der Ring, der bis zum 10. August in Wittenberg zu sehen sein wird, zeigt einzigartige Elemente wie die Marterwerkzeuge Christi und war ursprünglich für Luther gedacht. DOMRADIO füllt die Lücken.
Ein Stadtfest für die Ewigkeit
Für das große Wochenende in Wittenberg wurden mehr als 60.000 Besucher erwartet. Die Stadt hatte Sicherheitsvorkehrungen getroffen, unter anderem mit erhöhten Betonbarrieren und Einfahrschleusen in der historischen Altstadt. Insgesamt galt im Stadtzentrum ein Fahrverbot. Während im Hintergrund das Sicherheitskonzept angepasst wurde, feierte die Stadt mit einem Stadtfest und einer 500 Meter langen Hochzeitstafel. Ein echtes Lebensgefühl in der Luft!
Während Luther eine zentrale Figur der Reformation war, wird in der Geschichtsschreibung oft übersehen, dass Katharina von Bora eine entscheidende Rolle spielt. Sie verwaltete nicht nur den Haushalt, sondern erlangte auch Einfluss auf die Familie und die Finanzen. Obwohl ihre Rolle in der Ehe klar definiert war, setzte sie sich für ihre Stimme und Sichtbarkeit ein. Man könnte fast sagen, ohne Katharina hätte es keine bedeutenden Tischreden gegeben, denn sie stellte den Tisch selbst zur Verfügung. National Geographic beleuchtet diese Perspektive.
Katharina – eine starke Frau
Nach Luthers Tod im Jahr 1546 wurde Katharina sogar als seine Alleinerbin eingesetzt, ein Schritt, der von ungläubigen Richtern jedoch später als illegal angesehen wurde. Die Ehe von Martin Luther und Katharina von Bora bleibt somit ein faszinierendes Stück Geschichte, das nicht nur die Liebe zwischen zwei Menschen zeigt, sondern auch den Platz der Frau in einer revolutionären Zeit. Luther nannte Katharina liebevoll „Herr Käthe“ und ließ ihr freie Hand im Haushalt – ein zwielichtiger Gegensatz zwischen seinen Idealen und der gelebten Realität. Doch eben dieser Gegensatz macht die Geschichte umso menschlicher und nachvollziehbarer.
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Ort | Wittenberg, Deutschland |
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