Asiatische Hornisse in Sachsen-Anhalt: Erste Sichtung alarmiert Imker!
Asiatische Hornisse erstmals in Sachsen-Anhalt gesichtet: Ausbreitung dokumentieren, Sichtungen melden. Gesundheitsgefahr aktuell gering.

Asiatische Hornisse in Sachsen-Anhalt: Erste Sichtung alarmiert Imker!
In der letzten Zeit hat sich eine invasive Art, die Asiatische Hornisse, zunehmend ausgebreitet und sorgt nun auch in Deutschland für Aufsehen. Wie Meetingpoint Magdeburg berichtet, wurden die ersten Exemplare im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt entdeckt. Dies ist der erste Fund in dieser Region, während zuvor lediglich Sichtungen in Berlin dokumentiert wurden.
Die Asiatische Hornisse, auch bekannt als Vespa velutina, breitet sich seit etwa 20 Jahren in Europa aus. Ursprünglich aus Asien stammend, gelangte sie vermutlich über Importwaren nach Frankreich und hat sich seitdem über zahlreiche europäische Länder verbreitet. Während im Juni 2023 sechs bestätigte Sichtungen in Deutschland festgestellt wurden, konnten in den ersten drei Wochen des Juni 2024 bereits 16 Sichtungen verzeichnet werden, wie Deutschlandfunk berichtet.
Merkmale und Verhaltensweise
Die Asiatische Hornisse unterscheidet sich deutlich von der Europäischen Hornisse, die einen rotbraun-schwarzen Brustabschnitt und rotbraune Beine aufweist. Im Gegensatz dazu hat die Asiatische Hornisse einen vollständig schwarzen Brustabschnitt und schwarze Beine mit gelben Füßen. Ihre Ernährungsweise ist vor allem auf zuckerhaltige Baumflüssigkeiten und Insekten zur Brutversorgung ausgerichtet, was zu häufigen Angriffen auf Honigbienen führt. Die Tiere greifen oft direkt an Bienenstöcken an und töten diese im Flug.
- Europäische Hornisse: rotbraun-schwarzer Brustabschnitt, rotbraune Beine.
- Asiatische Hornisse: schwarzer Brustabschnitt, schwarze Beine mit gelben Füßen.
Die Nester der Asiatischen Hornisse sind oft in Baumkronen verborgen, was die Sichtbarkeit und Bekämpfung erschwert. Die Gründung der Nester findet im Frühjahr an geschützten Orten statt, ab Juli werden sie in große, freihängende Nester umgesiedelt. Das Landesamt für Natur ruft die Bürger dazu auf, alle Sichtungen und vermutete Nester zu melden. Es ist davon abzuraten, diese Nester selbst zu entfernen; dies sollte von fachkundigen Schädlingsbekämpfern vorgenommen werden, da die Hornissen bei Störungen aggressiv reagieren können.
Auswirkungen auf die Natur
Die breitere Präsenz der Asiatischen Hornisse hat nicht nur Auswirkungen auf die Honigbienenpopulationsdynamik, sondern auch auf die Hummelpopulationen in Europa. Eine Studie hat gezeigt, dass die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris), die häufig in Europa vorkommt, besser in der Lage ist, sich gegen Angriffe von Asiatischen Hornissen zu verteidigen. Bei häufigen Vorfällen können Hummeln jedoch Schwierigkeiten haben, da ihr Wachstum verlangsamt wird. Mögliche Gründe hierfür könnten der hohe Energieaufwand zur Verteidigung gegen die Hornissen sein, wie ZDF heute feststellt.
Bislang ist laut den Naturschutzbehörden keine erhöhte Gesundheitsgefahr durch die Asiatische Hornisse festgestellt worden. Dennoch wird betont, dass Bürger bei Sichtungen und zur Dokumentation eine Meldung über ein Online-Portal vornehmen sollten. Ein Foto zur Überprüfung der Sichtung ist dabei notwendig. Das Landesamt Sachsen-Anhalt steht in Kontakt mit der EU-Kommission, um die Ausbreitung dieser invasiven Art weiter zu beobachten.
Die Entwicklungen rund um die Asiatische Hornisse zeigen, dass das Thema Umweltschutz und der Umgang mit invasiven Arten von großer Bedeutung sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird und welchen Einfluss die Hornisse auf die heimischen Ökosysteme haben wird.