Schneller Wohnungsbau gefordert: Magdeburg kämpft gegen Wohnungsnot!

IG BAU fordert schnellen Wohnungsbau in Magdeburg. Dringender Bedarf an Sozial- und bezahlbaren Wohnungen bis 2028.
IG BAU fordert schnellen Wohnungsbau in Magdeburg. Dringender Bedarf an Sozial- und bezahlbaren Wohnungen bis 2028. (Symbolbild/NAG)

Schneller Wohnungsbau gefordert: Magdeburg kämpft gegen Wohnungsnot!

Magdeburg, Deutschland - In Magdeburg sind die Rufe nach einem schnelleren Wohnungsbau so laut wie nie zuvor. Der Vorsitzende der IG Bau Altmark-Börde-Harz, Thomas Waldheim, hat eindringlich gefordert, dass der Bau von Sozialwohnungen und bezahlbaren Wohnungen zügig vorangetrieben wird. Wie Magdeburger News berichtet, wurden im Jahr 2024 lediglich 852 neue Wohnungen gebaut, darunter 126 Einfamilien- und Doppelhäuser. Dies zeigt einen dramatischen Bedarf an mehr Wohnraum in der Stadt.

Die Baukosten für das vergangene Jahr beliefen sich auf stolze 79,2 Millionen Euro. Doch die Realität sieht düster aus: Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen ist ein bundesweites Problem. Laut IG Bau haben wir in Deutschland einen Wohn-Notstand mit einem Defizit von rund 550.000 Wohnungen, wovon auch 35.000 in Berlin fehlen. Die Tendenz ist alarmierend, denn Experten befürchten einen weiteren Rückgang beim Neubau in diesem Jahr.

Forderungen nach Neubau-Offensive

Die IG Bau fordert eine umfassende Neubau-Offensive, um bis 2030 jährlich mindestens 210.000 Sozialwohnungen zu schaffen, davon 30.000 in Berlin. Bis 2028 sollen sogar zwei Millionen Sozialwohnungen realisiert werden. Aktuell liegt die Zahl der Sozialwohnungen jedoch bei lediglich 1,07 Millionen – ein Rückgang der letzte Jahrzehnte ist unmissverständlich.

Und es gibt konkrete Vorschläge, um die Baukosten zu senken: Die Studie des Bauforschungsinstituts ARGE schlägt vor, die Baukosten um 25 bis 33 Prozent zu reduzieren. Dabei wird die Einführung eines sogenannten Gebäudetyp E gefordert, der einfaches und effizientes Bauen ermöglicht. Auch weniger strenge Standards und DIN-Normen könnten helfen, das Ziel „gut & günstig“ zu erreichen. So könnte der Betrag für Wohnungen auf rund 2.920 Euro pro Quadratmeter gesenkt werden.

Politische Verantwortung

Die Politik ist gefordert: Die Ampelregierung hatte sich auf die Fahnen geschrieben, 400.000 Neubauwohnungen zu schaffen, wovon 25 Prozent Sozialwohnungen sein sollten. Diese Zielvorgabe wurde jedoch nicht erreicht. Nur 23.000 Sozialwohnungen wurden 2023 gefördert – ein klarer Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Auch wenn der Bund mehr Geld in den sozialen Wohnungsbau investiert hat, steigen gleichzeitig die Kosten für die Errichtung dieser Wohnungen erheblich.

Ein weiterer Aspekt, den die Politik laut BMWSB im Auge behalten sollte: Die Bauzinsen sind seit Ende 2023 gesunken, was eine Chance für die Belebung des Marktes bedeuten könnte. Im vierten Quartal 2024 stiegen die Preise für Neubauten um etwa 3,1 Prozent, und die Anzahl neuer Hypotheken-Abschlüsse zeigt eine positive Tendenz.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Magdeburg und überall in Deutschland dringender Handlungsbedarf besteht. Ein Bau-Konjunkturprogramm zur Schaffung von Wohnungen sowie klare Zielsetzungen und Finanzierungsverabredungen sind essentiell, um dem chronischen Burnout am Sozialwohnungsmarkt entgegenzuwirken. Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bald bessert und das „gut & günstig“ nicht nur ein Wunschtraum bleibt.

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OrtMagdeburg, Deutschland
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