Baukultur im Blick: Dessau-Roßlau bereitet sich auf die BUGA 2035 vor!

Baukultur im Blick: Dessau-Roßlau bereitet sich auf die BUGA 2035 vor!

Dessau-Roßlau, Deutschland - Am 8. Juli 2025 war in Dessau-Roßlau ganz schön was los. Im Rahmen ihrer Sommerreise machte die Bundesstiftung Baukultur Halt in der Stadt und lud ein, über Architektur und Stadtentwicklung zu plaudern. In Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Sachsen-Anhalt gab es Gespräche über vorbildliche Projekte und innovative Ideen zur Förderung der Baukultur – und das alles vor dem beeindruckenden Bauhaus Museum. Oberbürgermeister Dr. Robert Reck hieß die Teilnehmer herzlich willkommen und nahm den neuesten Baukulturbericht von Reiner Nagel, dem Vorsitzenden der Bundesstiftung Baukultur, in Empfang. Der Bericht thematisiert unter anderem die politische Dimension der Architektur sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen.

Das Event diente nicht nur dem Austausch, sondern auch als Anstoß für konkrete Entwicklungen in Dessau-Roßlau. Nagel wies auf die bevorstehende Bundesgartenschau 2035 hin, die als wichtiger Impulsgeber für einen Transformationsprozess in der Stadt dienen soll. Barbara Steiner, Direktorin der Stiftung Bauhaus, sprach über die Chancen zur Weiterentwicklung der Architektur im Kontext des bevorstehenden Bauhaus-Jubiläums und rief zur aktiven Mitgestaltung der urbanen Landschaft auf.

Stadtentwicklung und Begrünung

Nach den einleitenden Worten folgte ein gemeinsamer Rundgang, der durch den Lustgarten und die Mühleninsel bis zum „Eierschneider“ als Zugang zum Vorderen Tiergarten führte. Hier stellte Dr. Kirsten Lott das städtische Fugenkonzept vor, das darauf abzielt, bestehende Grünanlagen besser zu vernetzen. Besonders das Beispiel „Scheibe Nord“ zeigt, wie Mikroflächen erfolgreich begrünt werden können, um einer klimaangepassten Stadtentwicklung Rechnung zu tragen. Die Diskussion beleuchtete auch die Herausforderungen urbaner Begrünung, darunter Nutzungskonflikte sowie bauliche Hindernisse.

Die Initiative zur Bundesgartenschau 2035 läuft unter Hochdruck. Fachleute wie Stadtplaner, Landschaftsarchitekten und Architekten haben ein Positionspapier erstellt, das die Vorzüge einer BUGA für Dessau-Roßlau und die Umgebung aufzeigt. Laut diesem Papier könnte die Bundesgartenschau nicht nur die Region aufwerten, sondern auch als nationaler Schaufenster dienen. Die Argumentation stützt sich auf den Nachweis der positiven Auswirkungen vergangener Bundesgartenschauen, etwa in Städten wie Magdeburg und Havelberg, wo nachhaltige Stadtentwicklungsprozesse angestoßen wurden. Geht es nach den Experten, könnte eine BUGA frische Ideen und Visionen in die Region bringen, um die Stadt innerhalb einer Dekade nachhaltig umzugestalten und zu beleben.

Gemeinsam anpacken

Wie wichtig ein gemeinschaftlicher Gestaltungswillen ist, wird deutlich, wenn man das Beispiel der Stadt Bingen betrachtet. Dort führte eine frühzeitige Entscheidung zur Neuordnung von Bahn- und Industrieflächen zu einem nachhaltigen Strukturwandel, der den Austausch von Waren hin zu Handel und Tourismus förderte. Damit steigen auch die Ansprüche an eine Stadt, die eine Großveranstaltung wie eine Landesgartenschau ausrichten möchte. Nicole Morsblech, Vizepräsidentin der SGD Nord, betont, dass es neben dem Willen auch an Fachkompetenz und breiter Unterstützung von Politik, Wirtschaft und der Bevölkerung bedarf.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Dessau-Roßlau auf einem vielversprechenden Weg zur Bundesgartenschau 2035 ist. Der Austausch und die Initiativen, die jetzt ins Leben gerufen werden, könnten wegweisend für die nachhaltige Entwicklung der Stadt und deren Umgebung sein. Ein starkes Zeichen dafür, dass die Menschen hier aktiv an der Gestaltung ihrer Räume mitwirken wollen. Die Herausforderungen sind groß, doch mit einem guten Händchen könnten frische Ideen und umfassende Projekte das Stadtbild nachhaltig prägen.

Weitere Informationen finden Sie bei Der Verwaltung Dessau-Roßlau, MDR Sachsen-Anhalt und Zentrum Baukultur.

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OrtDessau-Roßlau, Deutschland
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