Lärmterror in Meinerzhagen: Anwohner fordern sofortige Maßnahmen!
Lärmterror in Meinerzhagen: Anwohner fordern sofortige Maßnahmen!
Meinerzhagen, Deutschland - In Meinerzhagen klagen die Anwohner der Marienheider Straße (L306) über unerträgliche Lärmbelästigung, die durch den hohen Verkehrsaufkommen und eine ungünstige Verkehrssituation verursacht wird. Die 89-jährige Marlies Albus gehört zu den Betroffenen und fühlt sich mit ihrem Anliegen von den Verantwortlichen alleingelassen. Seit Jahren kämpft sie darum, endlich Gehör zu finden, doch bisher blieb jede Anfrage nach Unterstützung fruchtlos. „Es ist unerträglich geworden“, sagt Albus und beschreibt besonders den Lärm von leeren Lkw über Kanalabdeckungen, der ihr Schlaf und Ruhe raubt.
Die Problematik ist nicht neu, denn die L306 war bereits vor der Sperrung der Autobahn A45 stark frequentiert. Seit dieser zusätzlichen Belastung lastet ein noch größerer Druck auf der Verkehrsführung, und auch die Sperrung der Volmebrücke in Kierspe im Mai hat die Situation nicht verbessert. Anwohner berichteten von gemessenen Lärmwerten von bis zu 90 dB(A) durch Lkw und rund 70 dB(A) hinter den Hauswänden, auch nachts. Die Verkehrszählung ergab alarmierende Zahlen: Täglich passieren über 23.000 Pkw und 1.444 Lkw eine Fahrbahnseite.
Die Belastung durch Verkehrsgeräusche
Straßenverkehrslärm ist in Deutschland die dominierende Lärmquelle. Schätzungen zufolge sind etwa 75 % der Bevölkerung von diesem Lärm gestört, was eindrucksvoll zeigt, wie weit verbreitet das Problem ist. Laut einer Umfrage zum „Umweltbewusstsein in Deutschland 2020“ fühlen sich rund 2,3 Millionen Menschen ganztags Pegeln über 65 dB(A) ausgesetzt. Nachts leiden etwa 2,6 Millionen unter Werten über 55 dB(A). Auch hier in Meinerzhagen sind die Werte eindeutig zu hoch und übersteigen die von der WHO und dem Umweltbundesamt empfohlenen Zielwerte deutlich: das Minimalziel von 65/55 dB(A) für Tag und Nacht wird regelmäßig überschritten.
Die Anwohner verlangen daher höhere Anstrengungen in Bezug auf Lärmschutzmaßnahmen. Insbesondere sprechen sie sich für eine Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h aus, vor allem nachts. Der Lars Schade vom Umweltbundesamt weist darauf hin, dass in ganz Deutschland ähnliche Lärmsituationen auftreten, jedoch haben viele Bürger kein Recht auf sofortige Maßnahmen. Sie können lediglich auf sorgfältige Lärmmessungen bestehen. Viele empfinden die Messungen der Kreispolizeibehörde als unzureichend und fordern von der Stadt mehr Engagement bezüglich ihrer Belange.
Potenzielle Lösungen und notwendige Maßnahmen
Wie soll es weitergehen in Meinerzhagen? Laut den Empfehlungen des Umweltbundesamtes sollen technische Verbesserungen an Fahrzeugen sowie lärmmindernde Fahrbahnbeläge und Geschwindigkeitsreduzierungen in der Diskussion stehen. So könnten etwa Geschwindigkeitsbegrenzungen den Lärmpegel um zwei bis drei dB(A) senken, was bereits eine deutliche Verbesserung darstellen würde. Auch der Einsatz von Schallschutzwänden könnte helfen, die Ausbreitung des Lärms zu verhindern.
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist die Lärmsanierung bestehender Straßen, die jedoch gesetzlich nicht klar geregelt ist. Hier ist der Bund gefordert, der pro Jahr rund 65 Millionen Euro für solche Maßnahmen an Bundesfernstraßen bereitstellt. In Anbetracht der gesundheits- und lebensqualitätseinschränkenden Effekte, die anhaltender Lärm mit sich bringt, ist es zwingend notwendig, dass die örtlichen Behörden endlich aktiv werden.
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Ort | Meinerzhagen, Deutschland |
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