Streit um Wochenmarkt: Händler wehren sich gegen Umzug in Dessau!

In Dessau-Roßlau gibt es Konflikte um den Wochenmarktstandort. Händler starten eine Unterschriftenaktion gegen Umzugsvorhaben.
In Dessau-Roßlau gibt es Konflikte um den Wochenmarktstandort. Händler starten eine Unterschriftenaktion gegen Umzugsvorhaben. (Symbolbild/NAG)

Streit um Wochenmarkt: Händler wehren sich gegen Umzug in Dessau!

Dessau-Roßlau, Deutschland - In Dessau gibt es derzeit hitzige Diskussionen um den Standort des beliebten Wochenmarktes. Die Stadtverwaltung fordert einen Umzug der Stände zurück auf den Marktplatz, während die Händler vehement dagegen ankämpfen. Diese Situation hat in den letzten Tagen für reichlich Gesprächsstoff gesorgt, denn nicht nur die Verkaufszahlen stehen auf dem Spiel, sondern auch die Zugänglichkeit für ältere Kunden.

Die Verkäuferin Anke Hartenstein spricht von einem doppelten Umsatz an dem derzeitigen Standort auf dem Platz der Einheit, der nur etwa 50 Meter vom Marktplatz entfernt ist. Viele Händler befürchten, dass der neue Standort für ältere Kunden, die auf Rollatoren angewiesen sind, um einiges schwerer zu erreichen ist. Aus diesem Grund haben die Händler eine Unterschriftenaktion gegen den Umzug gestartet, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. MDR berichtet, dass die Stadtverwaltung ihre Umzugspläne mit Beschwerden zur Einhaltung der Wochenmarktsatzung begründet, wobei konkrete Details zu diesen Beschwerden bislang ausgeblieben sind.

Attraktivität der Märkte steigern

Doch nicht nur der Streit um den Standort beschäftigt die Händler. Am Donnerstag steht der erste große Markttag nach den Feiertagen bevor, und die Stimmung ist angespannt. Die Wochenmärkte in Dessau-Roßlau, die zusätzlich zur Zerbster Straße in Dessau auch in der Breitscheidstraße in Roßlau stattfinden, stehen laut Mitteldeutsche Zeitung vor Herausforderungen. Die Deutsche Marktgilde hat erneut den Zuschlag für die Betreibung dieser Märkte für die nächsten drei Jahre erhalten.

Frank Hadan von der Marktgilde berichtet von den Schwierigkeiten, neue Händler für das erweiterte Non-Food-Sortiment zu gewinnen. Viele Wochenmarkthändler gehen in Rente, und es mangelt an Nachfolgern. Auch die Preise für regionale und Bio-Produkte sind oft hoch, was die Nachfrage dämpft. Der Erfolg des Marktes hängt stark von der Attraktivität des Angebots ab, und Hadan plant, diese durch mögliche Änderungen der Marktzeiten zu verbessern.

Marktzeiten auf dem Prüfstand

Aktuell sind die Marktzeiten von 10 bis 15 Uhr, ein Zeitraum, der für viele berufstätige Kunden unattraktiv ist. Eine Öffnung bis 17 Uhr oder sogar eine Verlagerung in den Abend steht zur Debatte. Allerdings zeigen sich die Händler skeptisch, da sie häufig an anderen Orten verkaufen. Eine Idee von Hadan ist eine Kundenbefragung im Internet, um Wünsche und Ideen der Käufer einzuholen. Zudem wünschen sich Händler, über die Weihnachtszeit in der Zerbster Straße verkaufen zu können, anstatt auf den August-Bebel-Platz ausweichen zu müssen.

Die Zukunft der Wochenmärkte liegt also in der Balance. Es wird viel darüber nachgedacht, wie man mehr Leben auf die Märkte bringen kann. Die Deutsche Marktgilde setzt dabei auf die Marke „Treffpunkt Wochenmarkt“, die die direkte Verbindung zur Region stärken und den Wochenmarkt als Einkaufsstätte für frische Lebensmittel und persönlichen Austausch fördern soll. Die Situation der Händler und die Gespräche über den Standort sind jedoch entscheidend für die nachhaltige Entwicklung der lokalen Märkte.

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OrtDessau-Roßlau, Deutschland
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