Wasserknappheit in Deutschland: Erste Verbote und dringende Warnungen!

Wasserknappheit in Deutschland: Erste Verbote und dringende Warnungen!
Jerichower Land, Deutschland - In Deutschland wird die Wasserknappheit zur ernsten Herausforderung. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund schlägt Alarm und weist darauf hin, dass längere Trockenphasen, bedingt durch den Klimawandel, die Wasserversorgung der Gemeinden erheblich gefährden könnten. Die Kommunen müssen sich demnach auf mögliche Einschränkungen einstellen und in kritischen Situationen sollten Freizeitaktivitäten, wie die Bewässerung von Golfplätzen und Gärten, untersagt werden, so Hauptgeschäftsführer André Berghegger von der Städte- und Gemeindebund.
Wie T-online berichtet, ist Deutschland nicht mehr uneingeschränkt als wasserreiches Land anzusehen. Um die Trinkwasserversorgung und die Nahrungsmittelproduktion sicherzustellen, sind Vorkehrungen notwendig – auch wenn diese nicht immer populär sind. Das ideale Management sieht vor, dass Verbote als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn freiwillige Maßnahmen nicht ausreichen.
Regionale Maßnahmen und aktuelles Vorgehen
Bereits in mehreren Landkreisen von Sachsen-Anhalt sind Wasserentnahmen aus Flüssen, Seen und Brunnen eingeschränkt oder ganz untersagt worden. In Dessau-Roßlau wird ab dem 1. Juli die Wasserentnahme zwischen 10 und 18 Uhr gestoppt, mit Ausnahme des Schöpfens mit der Gießkanne. Auch im Altmarkkreis Salzwedel gilt seit dem 24. Juni ein Verbot bis Ende September. Ein weiteres Beispiel ist das Jerichower Land, wo seit dem 26. Juni die Nutzung von Grund- und Trinkwasser zur Bewässerung untersagt ist. Zusätzlich wird im Landkreis Mansfeld-Südharz ab dem 28. Juni die Wasserentnahme mittels Pumpen verboten, und die Bewässerung von Gärten und Sportanlagen zwischen 8 und 18 Uhr ist nicht mehr gestattet.
Laut Umweltbundesamt haben die Klimafolgen zu einem deutlich verringerten Wasservorkommen geführt. Deutschland hat in den vergangenen 20 Jahren so viel Wasser verloren wie das Volumen des Bodensees. Jährlich sinken 2,5 Kubikkilometer Süßwasser ab. Durch anhaltende Dürrejahre zwischen 2018 und 2021 erlebte das Land einen dramatischen Rückgang des Grundwassers. Dies hat nicht nur Einfluss auf die Trinkwasserversorgung, die zu über 70% aus Grundwasser gedeckt wird, sondern auch auf die gesamte Wasserbalance der Region.
Würdigung der Herausforderungen
Der steigende Wasserbedarf der energieintensiven Industrie, der Landwirtschaft sowie der Alltag der Bürgerinnen und Bürger verstärken die Problematik. Besonders die Energieversorgung verschlingt mit über 44% den größten Teil der Wasserentnahmen, während die Landwirtschaft mehr als 2% beansprucht. Das Bundesumweltministerium verfolgt mit seiner nationalen Wasserstrategie das Ziel, bis 2030 eine zuverlässige Wasserversorgung sicherzustellen. Anstelle von unkoordinierten Notmaßnahmen setzt man auf eine eingehende, nachhaltige Wasserbewirtschaftung, wie ZDF Heute berichtet.
Um der zukünftigen Wasserknappheit Herr zu werden, empfiehlt das Umweltbundesamt die Implementierung von umfassenden Anpassungsmaßnahmen sowie die Förderung der Wassereffizienz und -wiederverwendung. Dazu ist eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Nutzergruppen unerlässlich, um faire und gerechte Zugangsrechte für alle sicherzustellen. Die Herausforderung bleibt, dass Wasserknappheit ein komplexes Problem ist, das durch unberechenbare klimatische Bedingungen und menschliche Aktivitäten nur schwer zu prognostizieren ist.
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Ort | Jerichower Land, Deutschland |
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