Revolution im Rettungsdienst: Telenotarzt wird Dauerlösung in Sachsen-Anhalt!

Revolution im Rettungsdienst: Telenotarzt wird Dauerlösung in Sachsen-Anhalt!

Mansfeld-Südharz, Deutschland - In Sachsen-Anhalt tut sich gerade etwas im Rettungswesen, das sich durchaus auch für andere Bundesländer als Vorbild eignen könnte. Innenministerin Dr. Tamara Zieschang hat angekündigt, das Telenotarzt-Modell dauerhaft ins Gesetz aufzunehmen. Dieses innovative Konzept wird seit Oktober 2024 in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Saalekreis und der Stadt Halle getestet. Bislang wurden über 500 Telenotarzteinsätze registriert, wobei in mehr als 92 Prozent der Fälle der digitale Arztkontakt als hilfreich oder sehr hilfreich eingeschätzt wurde, wie Hallespektrum berichtet.

Was macht das Telenotarzt-Modell so besonders? Die Telenotärzte werden über Video- oder Audioverbindung von Notfallsanitätern an eine zentrale Leitstelle zugeschaltet. Damit erhalten sie nicht nur Zugang zu Vitaldaten der Patienten, sondern können auch direkt mit dem Rettungsteam vor Ort kommunizieren und medizinische Entscheidungen abstimmen. Diese digital unterstützte Kommunikation funktioniert in rund 98,5 Prozent der Fälle reibungslos, während in seltenen Ausnahmen auf die klassische Telefonie zurückgegriffen werden muss. Hartmut Handschak, Landrat des Saalekreises, lobt die Verbesserung und Unterstützung für Notfallsanitäter und Notärzte.

Schritt in die Zukunft

Das Projekt basiert auf einer 2021 im Landesgesetz verankerten Innovationsklausel, die es ermöglicht, neue Konzepte im Rettungswesen zu erproben. Zieschang plant, dem Landtag eine Novellierung des Rettungsdienstgesetzes vorzuschlagen, um den Telenotarzt im gesamten Land dauerhaft einzusetzen. Ab August kommen 30 Notärzte aktiv zum Einsatz, während die bisherigen Testregionen weiterhin mit 52 Rettungswagen und 10 Notarzteinsatzfahrzeugen betreut werden. Mit dieser Flotte sollen rund 560.000 Einwohner versorgt werden, so berichtet n-tv.

Die Vorteile des Telenotarzt-Systems liegen auf der Hand: Die Arztferne Unterstützung kann nicht-ärztliches Personal wie Sanitäter bei Rettungseinsätzen direkt aus der Ferne unterstützen. Dabei zeigt sich, dass die Hauptgründe für einen Kontakt zum Telenotarzt die Entscheidungsfindung, die Befunderhebung sowie die Dosierhilfe bei Medikamentengaben sind. Zudem blieben 90 Prozent der Patienten, die einen Telenotarzt konsultierten, nach der Behandlung vor Ort oder wurden durch Notfallsanitäter ausgestattet in eine Klinik transportiert.

Für die Zukunft gut gerüstet

Die Vision des Projektes ist klar: Es soll ein flächendeckender Rettungsdienst entstehen, der an Verbindungsgeschwindigkeit und nicht an Fahrzeiten gemessen wird. Dieses Modell verspricht nicht nur eine effizientere Nutzung der Ressourcen, sondern entlastet auch die ohnehin schon stark beanspruchten Rettungsdienste im ländlichen Raum. In der Tat sehen Beobachter des Projektes eine signifikante Steigerung der Effektivität der Rettungseinsätze durch den Telenotarzt.

Die Zeit wird zeigen, ob das Telenotarzt-Modell in Sachsen-Anhalt Schule machen wird und vielleicht auch bald in anderen Regionen Deutschlands Einzug hält. Doch die ersten Ergebnisse zeigen auf jeden Fall, dass hier ein innovativer Weg eingeschlagen wurde, um die Qualität der medizinischen Versorgung in Notsituationen entscheidend zu verbessern.

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OrtMansfeld-Südharz, Deutschland
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