Rezeptfälschungen im Südharz: Bis zu 3.500 Euro Betrug mit Lonsurf!
Rezeptfälschungen im Südharz: Bis zu 3.500 Euro Betrug mit Lonsurf!
Eisleben, Deutschland - Die Apotheker im Landkreis Mansfeld-Südharz blicken besorgt auf eine wachsende Bedrohung durch gefälschte Rezepte, vor allem für das Krebsmedikament Lonsurf. Apothekerin Regina Stahlhacke beschrieb die Fälschungen als äußerst gut gemacht und warnte vor der erhöhten Anzahl solcher Anfragen. Wie mz.de berichtet, haben mehrere Apotheken bereits verdächtige Rezepte erhalten, und die Polizei hat bestätigt, dass mindestens zwei gefälschte Rezepte eingelöst wurden. Der Wert der ausgegebenen Medikamente beträgt rund 3.500 Euro.
Die Fälschungsmasche ist perfide: Auf den Rezepten finden sich unterschiedliche Personalien, die jedoch die gleichen Versichertennummern nutzen. Diese Vorgehensweise zeigt, wie organisiert die Betrüger sind. Auch die AOK Nordost warnt vor dieser Gefahr und attestiert, dass die Fälschungen in verschiedenen Regionen, darunter auch Berlin, aufgetaucht sind. Besonders verdächtig sind Rezepte mit der Diagnose „Magenkrebs“, die oft in Laiensprache vermerkt sind oder bei denen Dosierungen und Arztstempel fehlerhaft sind, wie apotheke-adhoc.de bestätigt.
Erhöhte Arbeitsbelastung für Apotheken
Die Fälschungen belasten die Apotheken erheblich. Apotheker Henry Schwabe bemerkte, dass zwar weniger Fälschungen bezüglich der Abnehm-Spritze Ozempic festgestellt wurden, die Anzahl der Fälschungen bei Lonsurf jedoch eine schwere Last darstellt. Die Arbeitsbelastung für Apotheker wie Nancy Thieme von der Mohren-Apotheke in Eisleben sei merklich gestiegen. Um sicherzustellen, dass die Rezepte echt sind, werden die Apotheker aufgefordert, die Existenz der Arztpraxis sowie die Anmeldung des Patienten zu überprüfen. Wenn der Verdacht aufkommt, wird geraten, umgehend die Polizei und die Krankenkasse zu informieren.
Betrug im Gesundheitswesen
Die Problematik des Betrugs im Gesundheitswesen nimmt alarmierende Ausmaße an. Laut einem Bericht des Spitzenverbandes der Krankenkassen (GKV) sind in den Jahren 2022 und 2023 über 200 Millionen Euro an Betrugshandlungen festgestellt worden, wobei der höchste finanzielle Schaden im Bereich Arznei- und Verbandmittel zu verzeichnen ist. Wie rbb24.de herausstellt, haben Fälschungen von Rezepten für Lonsurf und anderen Medikamenten im letzten Jahr bereits zu sechsstelligen Verlusten geführt.
Die AOK Nordost hat unter anderem eine aktive Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden ins Leben gerufen, um gegen diesen Betrug vorzugehen. Lösungen wie die Ausstellung von E-Rezepten könnten dem Problem entgegenwirken. Doch trotz dieser Maßnahmen bleiben kriminelle Netzwerke, die ahnungslose Personen als Geschäftsführer von Scheinfirmen missbrauchen, eine ernsthafte Herausforderung im Kampf gegen den Betrug im Gesundheitswesen.
Insgesamt ist die Situation ernst und erfordert verstärkte Wachsamkeit sowohl von den Apotheken als auch von den Patienten. Bewusstsein und Zusammenarbeit können entscheidend sein, um dieser kriminellen Masche das Handwerk zu legen.
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Ort | Eisleben, Deutschland |
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