Telenotarzt: Schnellere Hilfe für Sachsen-Anhalt im Rettungsdienst!

Telenotarzt: Schnellere Hilfe für Sachsen-Anhalt im Rettungsdienst!

Mansfeld-Südharz, Deutschland - In den letzten neun Monaten hat sich das Telenotarzt-System zur echten Bereicherung im deutschen Rettungsdienst entwickelt. Innenministerin Tamara Zieschang berichtet über positive Erfahrungen und vermeldet, dass in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Saalekreis und der Stadt Halle (Saale) in über 500 Einsätzen audiovisuell Unterstützung geleistet wurde. Mit dem Ziel, schnelle Hilfe zu ermöglichen und die personellen Ressourcen im Rettungsdienst zu optimieren, betont Zieschang die Notwendigkeit, das Telenotarzt-System dauerhaft im Rettungsdienstgesetz zu verankern. Dies würde nicht nur der Effizienz zugutekommen, sondern auch der Patientenversorgung insgesamt.

Hartmut Handschak, Landrat des Saalekreises, steht hinter dieser Initiative und hebt hervor, wie wertvoll Telenotärzte insbesondere für Notfallsanitäter und Notärzte sind. In den ersten Monaten gab es nur in 1,5 Prozent der Fälle Probleme mit der Netzverfügbarkeit, was bedeutet, dass die Kommunikation in den meisten Situationen reibungslos verlief. Stattdessen konnten die Rettungskräfte auf das Telefon zurückgreifen, um die benötigte Unterstützung zu erhalten. Das Telenotarzt-System hilft, die Kontaktaufnahme bei Entscheidungsfindungen, Befunderhebungen, Transportbegleitungen oder Dosierungshilfen effektiv und schnell zu gestalten.

Kernziele und Erfolge des Projekts

Das Pilotprojekt, das im Oktober 2024 seine ersten Schritte machte, deckt sowohl städtische als auch ländliche Bereiche ab und ist auf zwei Jahre angelegt. Laut Hartmut Stefani, dem Sprecher des Telenotarztprojektes, haben über 98 Prozent der Versuche, den Telenotarzt zu erreichen, funktioniert. Das System hat sogar Vorurteile gegen die Telenotfallmedizin in abgelegenen Regionen widerlegt und zeigt, dass Rettungsdienste in ländlichen Gebieten gut unterstützt werden können.

Besonders hervorzuheben ist, dass Telenotärzte den Sanitätern nicht nur bei der Entscheidungsfindung helfen, sondern auch direkt mit den Patienten sprechen können. Vitaldaten wie Blutdruck und Herzfrequenz sind für die Telenotärzte einsehbar, was es ihnen ermöglicht, den Zustand der Patienten präzise einzuschätzen und gegebenenfalls Prozeduren einzuleiten. Dies ist besonders wichtig, wenn dringende Maßnahmen wie eine Krankenhauseinweisung erforderlich sind.

Digitalisierung als Schlüssel zur Effizienzsteigerung

Die Notfallmedizin ist ein zentrales Element des Gesundheitswesens und der staatlichen Daseinsvorsorge. Angesichts der über 13,4 Millionen Rettungsdiensteinsätze, die 2023 bei gesetzlich Krankenversicherten verzeichnet wurden, ist es essenziell, die medizinische Versorgung zu optimieren. Die Digitalisierung bietet hier große Chancen. So könnte durch moderne Informationstechnologien die Geschwindigkeit und Effizienz der Versorgung gesteigert werden. Vor allem, wenn es darum geht, bei kritischen Situationen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen innerhalb von 60 Minuten Aktionen einzuleiten.

Dabei muss erwähnt werden, dass die Digitalisierung nicht nur technische Lösungen erfordert, sondern auch das Vertrauen in diese neuen Systeme stärken muss. Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Notfallmedizin durch automatisierte Notfallerkennung und Entscheidungsunterstützung in Leitstellen zu revolutionieren. Projekte wie die vom Fraunhofer IESE zur Echtzeitdarstellung von Krankenhauskapazitäten zeigen bereits positive Ansätze.

Insgesamt zeigt das Telenotarzt-System, dass innovative Lösungen die medizinische Notfallversorgung erheblich verbessern können, sowohl im städtischen als auch im ländlichen Raum. Es bleibt zu hoffen, dass die positive Entwicklung auch in Zukunft Bestand hat und eine feste Institution im deutschen Rettungsdienst wird.

Für mehr Informationen über das Telenotarztprofil, besuchen Sie bitte die Artikel von meetingpoint-jl, MDR und fraunhofer.iese.

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OrtMansfeld-Südharz, Deutschland
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