Möwen-Attacke auf Kunstrasen: Dynamo Dresden im Fressrausch!
Möwen-Attacke auf Kunstrasen: Dynamo Dresden im Fressrausch!
Dresden, Deutschland - In den letzten Tagen hat sich am Trainingszentrum von Dynamo Dresden ein kurioses Schauspiel abgespielt: Über 70 lachende Möwen haben sich auf dem Kunstrasen niedergelassen, um das Granulat zu picken, das sie offenbar für Futter halten. Laut einem Reporter der Bild sind die Vögel nicht nur schüchterne Zeitgenossen – sie sind äußerst erfinderisch bei der Nahrungssuche, wie Diplom-Biologe René Sievert vom NABU Sachsen erklärt. Normalerweise sind Parks und Gärten ihr bevorzugter Spielplatz, doch nun hat das Trainingsgelände von Dynamo ihre Aufmerksamkeit erregt.
Die Lachmöwen kommen von der nahegelegenen Elbe, wo sie brüten, und könnten durch den Plastikgeruch des Kunstrasens angezogen werden. Wo sonst eher Raben gesichtet wurden, schaden diese munteren Gäste dem Trainingszentrum, da sie das Granulat mit Futter verwechseln. „Das Verhalten der Möwen ist eher ungewöhnlich und kein alltägliches Phänomen“, sagt Sievert und weist darauf hin, dass die Spieler am Trainingszentrum bereits Witze über den besonderen Gast aus Hansa Rostock gemacht haben.
Mikroplastik und seine Folgen
Das Pickverhalten der Möwen ist nicht ohne Folgen – Mikroplastik ist für die Vögel und ihre Nachkommen langfristig gesundheitsschädlich. Der NABU-Experte weist darauf hin, dass das Kunststoffgranulat nicht nur ein attraktives, sondern auch ein riskantes Fressobjekt ist. Allein die Tatsache, dass dieses Granulat Umweltgifte anziehen kann, macht die Situation besorgniserregend. Laut BUND können Schadstoffe, die sich auf der Oberfläche von Mikroplastik anlagern, millionenfach konzentriert sein, was für die darin lebenden Organismen, wie Fische und Vögel, gravierende Folgen hat.
So unterschiedlich wie die Arten, die von Mikroplastik betroffen sind, sind auch die potenziellen Folgen – von inneren Verletzungen bis hin zu dauerhaften Gesundheitsschäden. Dies betrifft nicht nur die Möwen im Trainingszentrum, sondern zieht sich durch die gesamte Nahrungskette. Die Problematik hat sogar Auswirkungen auf unsere Gewässer und die Tierwelt, die von diesen Schadstoffen betroffen sind.
Maßnahmen und Ausblick
Dennoch hat der Verein entschieden, vorerst keine Gegenmaßnahmen zu ergreifen, da sie die Effekte als vernachlässigbar betrachten. Das Granulat wird einmal jährlich nachgefüllt, und ab 2031 wird ein Verbot des Kunststoffgranulats aufgrund einer EU-Verordnung in Kraft treten. Alternativen wie Granulat aus Kork oder zerkleinerten Olivenkernen werden bereits diskutiert, um die Umwelt und die Gesundheit der Vögel zu schützen.
In der Zwischenzeit bleibt abzuwarten, wie sich die Situation mit den fröhlichen Möwen entwickelt. Vielleicht wird der Verein tatsächlich ein gutes Händchen bei der Suche nach nachhaltigen Füllmaterialien haben, um die Vogelpopulation und die Natur zu schützen, während sie gleichzeitig über diese unerwartete Besucherschar schmunzeln können.
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Ort | Dresden, Deutschland |
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